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Kolumne

Wählt Christen ins Bundeshaus!

17.10.2023

Glaubwürdigkeit ist die wichtigste Währung für einen Journalisten. Und die erarbeitet man sich in der Regel durch gründliche Recherche, sachliche Berichter­stattung und objektive Darstellung. Dazu gehört auch Unbefangenheit und Unabhängigkeit. Ich bin in meiner bisherigen Laufbahn zum Schluss gekommen, dass ich keiner Partei beitreten werde, solange ich den journalis­tischen Beruf ausübe. Diese Unabhängigkeit hat sich bisher ausbezahlt. 

Warum ich heute dennoch Position beziehe, ja gar eine Wahlempfehlung ausspreche, hat einen triftigen Grund. Als Christ und Chefredaktor von IDEA ist es mir wichtig, dass christliche Wertehaltungen und Positionen auch nach den Wahlen in Bundesbern zum Tragen kommen. Auch wenn ich weiss, dass man als Christ in der Sachpolitik zu unterschiedlichen Schlüssen kommen kann. Mir genügt es aber nicht, dass einfach nur die Werte des christlichen Abendlandes betont oder das Erbe unserer Väter und Mütter heraufbeschworen wird. Auch idealisierte Symbolpolitik ist mir zu wenig. Ich halte es für notwendig, dass sich eine Parlamentarierin oder ein Parlamentarier von Gottes Geist inspirieren und sowohl die Entscheidungen wie auch den Umgang mit Andersdenkenden im Parlament von ihm prägen lassen möchte. 

Fünfzehn Nationalrätinnen und ein Ständerat gehörten bis jetzt zur parlamentarischen Gruppe „Christ und Politik“. Drei von ihnen treten nicht mehr zu den Wahlen an. Es sieht auf den ersten Blick nicht danach aus, dass die entstehenden Lücken geschlossen werden können. Natürlich muss man nicht Mitglied dieser Gruppe sein, um christliche Politik voranzutreiben, aber ein Bekenntnis ist die Zugehörigkeit zu dieser Gruppe schon. Wer sich politisch engagiert, muss Gegenwind einkalkulieren. Wer sich auch noch als Christ outet, geht ein zusätzliches Risiko ein. Es ist diesen Frauen und Männern hoch anzurechnen, dass sie sich trotzdem engagieren und exponieren. 

Für den 22. Oktober wünsche ich mir, dass bekennende Christinnen und Christen im Parlament Platz nehmen. Dabei haben wir Wählerinnen und Wähler es ein Stück weit in der Hand, ob dies gelingt oder nicht. Wenn wir die christlichen Werte in der Politik stärken möchten, müssen wir auch gläubige Politikerinnen und Politiker nach Bern schicken. Das Potenzial evangelikaler Christen liegt bei rund 250'000 Menschen. Es bleibt zu hoffen, dass sich dies auch an der Urne bemerbar macht.

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