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Frei-/Kirchen

Versöhnung zwischen Frei- und Landeskirche in Kirchleerau AG

03.06.2021

Die Aargauer Zeitung berichtet über Versöhnung zwischen Frei- und Landeskirche in Kirchleerau. Bild: Foto der Printausgabe der Aargauer Zeitung
Die Aargauer Zeitung berichtet über Versöhnung zwischen Frei- und Landeskirche in Kirchleerau. Bild: Foto der Printausgabe der Aargauer Zeitung

Kirchleerau (IDEA) - 118 Jahre, nachdem sich die reformierte Kirche Leerau AG und die Chrischona-Gemeinde im gleichen Dorf entzweit hatten, feiern sie einen Versöhnungsgottesdienst. Dies berichtet die Aargauer Zeitung. 1903 habe der Vorwurf der Sektiererei die reformierte Kirche Leerau und die Chrischona-Gemeinde Kirchleerau-Reitnau entzweit. Damals habe sich die dortige Chrischona von einer evangelischen Gemeinschaft innerhalb der Landeskirche zur Freikirche gewandelt. So sei es im Protokoll des damaligen Kirchleerber Predigers Michael Moschberger und in der Dorfchronik zu lesen. Die Chrischona-Gemeinschaft war im Aargauer Dorf 1875 gegründet worden. Am kommenden Sonntag werde nun die reformierte Kirche Leerau mit ihren 760 Mitgliedern und die Chrischona-Gemeinde Kirchleerau-Reitnau mit ihren 70 Mitgliedern in einem Waldgottesdienst Versöhnung feiern.

Pfarrerin vertrat Chrischona-Pastor wegen Corona-Quarantäne

Als treibende Kräfte gibt die Regionalzeitung Chrischona-Pfarrer Jim Bühler und die reformierte Pfarrerin Christine Bürk an, die beide zugezogen sind. Pfarrerin Bürk ist erst seit wenigen Monaten in dieser Kirchgemeinde tätig. Als Jim Bühler ausgerechnet an Ostern wegen Quarantäne keinen Ostergottesdienst feiern konnte, sprang Christine Bürk ein. Das war laut der Zeitung der Schlüsselmoment für den Schritt zum Versöhnungsgottesdienst. „Es ist eine alte Geschichte, aber eine, die nie offiziell bereinigt wurde. Wir wollen das jetzt aufarbeiten und ein für alle Mal einen Schlussstrich ziehen“, zitiert die Zeitung Jim Bühler. Die Pfarrerin und der Pastor seien erschrocken gewesen, als sie in der Dorfchronik von alten Zwist lasen. Ein Ereignis, das noch immer nachhalle. Nicht laut, aber halt immer noch, nach all den Jahren. Ausser wenigen gemeinsamen Gottesdiensten habe es bisher kaum Berührungspunkte gegeben. Und das, obwohl die beiden Gotteshäuser nahe beieinander stehen.

Selbstkritisch Vorurteilen aufräumen

Der alte Vorwurf der Sektiererei, der tut Jim Bühler noch heute weh. „Wir haben Überzeugungen, aber wir vereinnahmen, wir binden niemanden. Freikirche bedeutet freiwillig“, sagt er der Zeitung. Und er fügt selbstkritisch an: „Wir Freikirchler haben oft die Eigenheit, andern zu verstehen zu geben, richtiger zu glauben, und andern stolz und arrogant entgegenzutreten.“ Einen solchen Vorwurf an die Freikirchenmitglieder habe er auch schon von einem alten Mann im Dorf gehört; Mit solchen Vorurteilen aufzuräumen, werde am Sonntag das Thema sein. Innerhalb der Landeskirche werde auch Vergebung rund um die Abwahl von Bürks Vorgänger ein Thema sein. Nicht auf der Traktandenliste stehe aber eine Fusion der beiden Kirchen. „Wir leben unsere Traditionen und Geschichten weiter und freuen uns ob unserer Gemeinsamkeiten“, meint der Chrischona-Pastor dazu.

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