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Gesellschaft

Pfuusbus-Saison: mehr Obdachlose in der Notschlafstelle

19.04.2022

Pfuusbus der Sozialwerke Pfarrer Sieber in Zürich. Bild: Screenshot www.swsieber.ch
Pfuusbus der Sozialwerke Pfarrer Sieber in Zürich. Bild: Screenshot www.swsieber.ch

Zürich (IDEA) - Die Pfuusbus-Saison der Sozialwerke Pfarrer Sieber SWS ging am 19. April zu Ende. Seit 15. November zählten die Sozialwerke im Pfuusbus, ihrer Notschlafstelle beim Albisgüetli, trotz Corona deutlich mehr Übernachtungen als im Vorjahr. 230 Personen verbrachten insgesamt 4'093 Nächte im Pfuusbus (Vorsaison: 214 Personen und 3'690 Übernachtungen). Im Iglu, der Notschlafstelle für obdachlose Wanderarbeiter/innen, zählten die Sozialwerke 2'698 Übernachtungen von 324 Personen (Vorjahr: 2'403 /272).

Die zweite Saison im Pandemiemodus bestätigte den Sozialwerken, dass das Bedürfnis nach Geborgenheit bei Obdachlosen stärker als ihre Angst vor einer Ansteckung mit Corona war. „Es geht um Beziehungspflege und Gemeinschaft – Aspekte, die gerade für vereinsamte Obdachlose von zentraler Bedeutung sind“, schreib das SWS. Angesichts der hohen Belegungszahlen sei die Saison aussergewöhnlich ruhig verlaufen.

Erfolgreiches Schutzkonzept

Mit einem umfassenden Schutzkonzept nahm das SWS seine Verantwortung gegenüber seinen obdachlosen Gästen, seinen Mitarbeitenden sowie der Gesellschaft wahr. „Schutzsuchende und Mitarbeitende wurden seit Saisonbeginn konsequent auf erhöhte Temperatur und Corona-Symptome gecheckt. Insgesamt wurden im Pfuusbus und im Iglu unter medizinischer Begleitung durch das stiftungseigene Fachspital Sune-Egge knapp 1'000 Schnelltests durchgeführt, die in 26 Fällen corona-positive Resultate zeitigten“, beschreibt das SWS die Massnahmen und Ergebnisse. „Als sich die Omikronwelle abzeichnete, stellten wir Ende Dezember beim Pfuusbus beheizbare Container mit 20 Plätzen auf, damit sich Obdachlose mit Coronasymptomen freiwillig in Selbstisolation begeben können.“ Insgesamt hätten 38 Gäste das Angebot der freiwilligen Isolation mit Verpflegung, medizinischer und seelsorgerlicher Rund-um-die-Uhr-Betreuung genutzt.

Kältepatrouillen

Weil längst nicht alle Obdachlosen Zürichs Notschlafstellen nutzen, waren Kältepatrouillen des SWS unterwegs und verzeichneten 426 Begegnungen. Diese Patrouillen wiesen die Obdachlosen auf soziale und medizinische Angebote hin und begleiteten sie zu Notschlafstellen. Obdachlosen, die draussen bleiben wollten, händigten sie zum Schutz vor Kälte und Nässe Schlafsäcke und warme Kleider aus.

Insgesamt arbeiten aktuell 190 Mitarbeitende und 350 Freiwillige für das SWS. Gegründet wurde die Stiftung 1988 von Pfarrer Sieber.

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