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Politik

Nächstenliebe in der Politik?

19.09.2023

Philipp Hadorn, Foto: Christof Erne
Philipp Hadorn, Foto: Christof Erne

„Gehen Politik und Bibel zusammen?“, fragte der Theologe Lukas Gerber. Jesus habe kaum über politische Ungerechtigkeiten gesprochen, doch seine Reden und Taten seien hochpolitisch und gefürchtet gewesen. „Bis heute fürchten sich gerade autoritäre Regimes vor dem Kontrollverlust durch das Christentum“, so Gerber. Nach dem Theologie­professor Karl Barth, der Mitte des vergangenen Jahrhunderts in Basel wirkte, schütze die Bürgergemeinde vor Chaos, die Christengemeinde habe ein Wächteramt gegenüber dem Staat und „muss ihre Stimme erheben, wo es ungerecht zugeht“. Christian Schneider ist Mitgründer des Hilfswerks Onesimo und lebte 13 Jahre in den Slums von Manila – davon 9 Jahre mit seiner Familie. Mit bescheidenem Budget werden dort an 40 Standorten ehrenamtlich therapeutische Gemeinschaften und Drogentherapie­stationen betrieben und Berufsausbildungen für Jugendliche ermöglicht. Doch: „Unsere effektive und gute Arbeit unter den Ärmsten wird vom Bund – abgesehen von der Steuerbefreiung für Spenden – mit keinem Franken unterstützt.“ Alt Nationalrat Philipp Hadorn (SP/SO) erklärte, Politikerinnen und Politiker müssten sachlich reflektiert handeln. Es gehe um die bestmögliche Lösung, nicht um Ideale. Dabei sei die Grundhaltung wichtig. Der Staat müsse einen säkularen Rahmen festlegen und Spielregeln, die für alle gelten. „Das stabile politische System ist ein Segen für die Schweiz.“ In christlichen Kreisen gebe es verschiedene Meinungen zu Nächstenliebe und Politik, aber kaum eine Auseinandersetzung dazu. (id)
christnet.ch

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