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Kolumne

Mit Gott auf Reisen …

17.08.2022

Daniel Rehfeld
Daniel Rehfeld

Meine Frau und ich pflegen seit einigen Jahren eine besondere Gewohnheit. Bevor wir die Wohnungstüre hinter uns schliessen, um in Urlaub zu fahren, falten wir unsere Hände und erbitten von Gott drei Dinge. Erstens, dass er uns und unsere Lieben während der Zeit der Abwesenheit bewahrt. Zweitens, dass wir die schönen Dinge, die Gott geschaffen hat, geniessen und darüber staunen können. Drittens, dass durch unsere Anwesenheit Menschen gesegnet werden oder zumindest etwas von der Gegenwart Gottes spüren. So haben wir es auch diesmal gehalten, bevor wir zu unserer lang ersehnten Safari nach Ostafrika aufgebrochen sind.

Bewahrung erlebten wir auf den holprigen Strassen Kenias und beim zügigen Fahrstil unseres Guides aus Tansania, ohne uns dessen jederzeit bewusst zu sein. Etwas spektakulärer wurde es, als meine Frau mit einer üblen Magenverstimmung daniederlag, während der Regen unaufhörlich aufs Zeltdach des Camps trommelte, der Wind an den Leinen zerrte und sich der Boden des Zeltes langsam mit Wasser füllte. Unsere Stimmung war auf dem Nullpunkt, mehr als ein paar verzweifelte Schreie gen Himmel lagen nicht drin. Ein Augenschein am nächsten Morgen zeigte, wie bewahrt wir geblieben sind. Das Restaurantzelt war eingestürzt – der Sturm ereignete sich kurz vor dem Abendessen.

Das Staunen über Gottes Schöpfung fiel diesmal besonders leicht. Ist es doch ein Privileg, die unterschiedlichen Tiere in der Wildnis beobachten zu können und deren Verhaltensweisen, die man sonst nur vom Biologieunterricht oder von Dokumentarfilmen her kennt, praktisch zu erleben. Zum Beispiel, dass Zebras sich gegenseitig den Kopf auf den Rücken legen, um einander vor Gefahren zu warnen. Oder dass ein Gnu in einer Entfernung von 200 Meter einen Gepard riechen kann, um rechtzeitig die Flucht zu ergreifen. Oder dass Geier ihre Flügel ausbreiten, wenn ihnen zu heiss ist.

Dass Gott auch unsere dritte Bitte erfüllt hat, erlebte ich eines Morgens, als wir unsere nächste Etappe in Angriff nahmen. Aus heiterem Himmel machte mich unser Fahrer drauf aufmerksam, dass wir den Leuten in der weitläufigen Lodge aufgefallen sind. Die Bediensteten hätten sich erkundigt, ob ich Pastor sei, weil ich die Menschen so freundlich und persönlich behandelte. Bevor ich nun ins Schwärmen abdrifte – eigentlich wollte ich Ihnen nur sagen, dass Gott uns beim Wort nimmt. Selbst wenn wir uns dessen nicht immer bewusst sind. 

Daniel Rehfeld, Chefredaktor

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