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Kolumne

Mehr Jesus, weniger ich

27.07.2023

Simone Frei
Simone Frei

Organisatorische Anpassungen wurden vorgenommen. Ein Mitarbeiter signalisierte deshalb, er müsste bei einer Veränderung der Team­mitglieder-Situation diese aus nachvollziehbaren Gründen für sich prüfen. Später erzählte er, dass er im Gebet über diese Situation plötzlich Frieden im Herzen bekommen habe und Gottes Zusage, er werde versorgen. Bei der Personal­planung und -suche haben wir beide dann erfahren, wie Gottes Zusage Wirklichkeit wurde!

Ich bin dankbar, nicht nur für die erlebte Versorgung, die bewirkte wichtige eigene Reflexion oder dass die neue Konstellation dadurch eine Chance bekam, sondern in erster Linie, dass der Mitarbeitende seinen Weg von Gott und nicht von mir als Vorgesetzter abhängig gemacht hatte. Das hätte er durchaus tun können. Es heisst nämlich: „Mitarbeitende verlassen keine Unternehmen, dafür Chefs.“ Die Erwartungen sind oft hoch. Doch wenn wir ehrlich sind, sind Leitende nicht perfekt, und an irgendeinem Punkt im gemeinsamen Unterwegssein werde ich in der Leiterschaft vermutlich gewisse Vorstellungen enttäuschen oder eine Entscheidung fürs Ganze treffen, die sich Einzelne anders wünschen würden.

In einem unserer Führungsgrundsätze steht: „Wir wollen alle Anliegen ernst nehmen, ohne den Anspruch, allen gerecht zu werden.“ Wenn ich die Verse in Lukas 4,42 ff. betrachte, bin ich ermutigt; Jesus hat genau das gelebt. Er hat jeden Menschen mit seinen Bedürfnissen wahrgenommen. Doch hat er sich immer zuerst nach dem Vater ausgerichtet. So hat er sich nicht erbitten lassen zu bleiben, als die Zeit reif war, weiterzuziehen. Er hat darauf vertraut, dass die Menschen seine Botschaft gehört hatten und der Same sich eigenständig und eigenverantwortlich weiterentwickeln würde. Das bestärkt mich, mich noch mehr von Jesus abhängig zu machen, um gerade in einer Welt, die man aktuell BANI* nennt, überhaupt beständig, mutig und zukunftsgestaltend leiten zu können.

Simone Frei ist Leiterin Marketing und Kommunikation und Mitglied der Geschäftsleitung Stiftung Wendepunkt. (wende.ch)

* Aus dem Englischen, steht für brüchig, ängstlich, nicht-linear und unbegreiflich.

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