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Luthers Verweigerung 1521 von welthistorischer Bedeutung

16.04.2021

Der digitale Festakt bildete den Auftakt in das Jubiläumsjahr, das die evangelische Kirche und die Stadt Worms mit zahlreichen Veranstaltungen und Aktionen begehen. Screenshot: YouTube/EKHNtv
Der digitale Festakt bildete den Auftakt in das Jubiläumsjahr, das die evangelische Kirche und die Stadt Worms mit zahlreichen Veranstaltungen und Aktionen begehen. Screenshot: YouTube/EKHNtv

Worms (IDEA) – Die Weigerung des Reformators Martin Luther (1483–1546), 1521 auf dem Reichstag in Worms seine Lehre zu widerrufen, war ein Ereignis von welthistorischer Bedeutung. Daran haben verschiedene Redner zum Auftakt der Jubiläumsfeierlichkeiten am 16. April erinnert.

Wegen der Corona-Pandemie konnte die Veranstaltung nur digital stattfinden. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier würdigte das Jubiläum in einer Videobotschaft als „europäische Sternstunde des erwachten individuellen Gewissens“. Nicht nur für Deutsche seien die Tage von Worms vor 500 Jahren eine prägende Erinnerung, sondern auch „für ganz Europa und für die Welt“.

Dreyer: Bereit, einen hohen Preis zu zahlen

Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) nannte Luthers Widerrufsverweigerung ein Weltereignis mit nachhaltiger Wirkung: „Sein Mut und seine Haltung faszinieren bis heute. Die Freiheit des Gewissens und der persönlichen Verantwortung haben dabei zeitlos den höchsten Stellenwert.“

Immer wieder seien in Deutschland Menschen mutig für ihre Haltung und ihre Überzeugungen eingetreten: „Dafür waren sie auch bereit, einen Preis zu zahlen, der von Flucht, Migration bis hin zum Verlust von Heimat, oder sogar des Lebens reichen konnte.“ Jede Zeit brauche Menschen, die Zivilcourage zeigten.

EKD-Ratsvorsitzender: Weltgeschichte geschrieben

Der EKD-Ratsvorsitzende, Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm (München), erinnerte daran, dass Luthers Widerrufsverweigerung Weltgeschichte geschrieben habe: „Aus der Freiheit eines Christenmenschen leben, heißt für Luther, aus dem Glauben heraus Nächstenliebe zu üben. Davon brauchen wir auch heute viel mehr“, so Bedford-Strohm.

Der digitale Festakt bildete den Auftakt in das Jubiläumsjahr, das die evangelische Kirche und die Stadt Worms mit zahlreichen Veranstaltungen und Aktionen begehen. So wird die Landesausstellung „Hier stehe ich. Gewissen und Protest – 1521 bis 2021“ die Geschichte der Gewissensfreiheit bis hin zu aktuellen Themen der Gegenwart beleuchten (3. Juli–30. Dezember). Die Nibelungen-Festspiele widmen sich ebenfalls dem Reformator.

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