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Kolumne

Leben im Überfluss

12.06.2023

Christian Bachmann
Christian Bachmann

Ich habe mich für„bike to work“ angemeldet. Bei dieser Challenge gilt es, den Arbeitsweg oder einen Teil davon im Mai und Juni möglichst oft mit dem Velo zurückzulegen. Rund 3200 Betriebe nehmen daran teil und fördern so die Fitness ihrer Mitarbeitenden. Die Challenge beginnt schon zu Hause: Die Suche nach der Velopumpe. Und wo in aller Welt ist der Veloschlüssel hingekommen?

Einmal mehr wird mir klar: Inmitten unserer wunderbaren Ordnung sind Hunderte Dinge, die wir gar nicht brauchen. Von allem haben wir mehr als genug. Dutzende Sonnencaps und Regenschirme, doch das Lieblingsstück ist unauffindbar. Erst kürzlich haben wir einen ganzen Lieferwagen voll alter Möbel entsorgen lassen. Das Verschlanken des Haushalts ist ein ständiges Thema.

Weniger zu besitzen empfinde ich nicht als Verlust, sondern im Gegenteil als sehr befreiend. Wir können ohnehin nichts mitnehmen. Eine Frau berichtete in der Zeitung darüber, wie sie vergeblich versuchte, die Kunstsammlung ihres verstorbenen Vaters zu verkaufen. Doch niemand wollte diese haben. Die Sammelleidenschaft ihres Vaters wurde für sie zur Last. Viele Menschen klammern sich denn auch an irdische Güter, kaufen Häuser, Sportwagen, Aktien, und finden doch nicht den inneren Frieden, nach dem sie sich sehnen. Es ist einfach nie genug.

„Ich aber bin gekommen, um ihnen das Leben zu geben, Leben im Überfluss“, sagt Jesus in Johannes 10,10. Bei diesem Vers denken wohl die meisten an materiellen Reichtum. Doch das ist nicht gemeint. Es geht ums ewige Leben. Das Leben nach dem Vorbild von Jesus gibt uns Erfüllung und Sinn – „volle Genüge“, um es mit Luther zu sagen. Wir brauchen uns nicht einmal um den nächsten Tag zu sorgen.

Christian Bachmann ist Finanzfachmann bei der Stiftung Ancora-Meilestei, einem Sozialunternehmen in Wetzikon.

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