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Menschenrechte

Indien: Pastor einer Hauskirche seit Ende 2021 inhaftiert

01.04.2023

Von den rund 1,4 Milliarden Einwohner Indiens sind 73 Prozent Hindus, 15 Prozent Muslime, fünf Prozent Christen und zwei Prozent Sikhs. Foto: pixabay.com
Von den rund 1,4 Milliarden Einwohner Indiens sind 73 Prozent Hindus, 15 Prozent Muslime, fünf Prozent Christen und zwei Prozent Sikhs. Foto: pixabay.com

Frankfurt am Main/Wetzlar (IDEA) – Zum „Gefangenen des Monats April 2023“ haben die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) und die Evangelische Nachrichtenagentur IDEA den indischen Pastor Ramesh Vasuniya benannt. Sie rufen dazu auf, sich für den Inhaftierten aus dem Bundesstaat Madhya Pradesh einzusetzen und für ihn zu beten.

Am 5. Dezember 2021 waren Polizisten in den Gottesdienst seiner Hauskirche im westlichen Regierungsbezirk Jhabua gekommen. Vor den Augen der Betenden nahmen sie den Pastor mit. Ein 70-jähriger Hindugelehrter soll ihn laut Polizeiprotokoll angezeigt haben. Er habe als Schaulustiger am Gottesdienst teilgenommen.

Sein Vorwurf: Der Pastor habe jedem, der zum Christentum übertreten würde, eine stattliche Belohnung versprochen haben – angeblich Geld, ein Motorrad und medizinische Hilfsmittel. Die Gemeinde hat diese Vorwürfe zurückgewiesen. Die Inhaftierung erfolgte einen Tag nach einem Gerichtsprozess um Vorwürfe gegen die örtlichen Christengemeinden.

Lokale Hindunationalisten hatten ihnen bereits seit rund einem Jahr illegale Missionsaktivitäten vorgeworfen. Die Verwaltung des Dorfes gab daraufhin nach und forderte Stellungnahmen von den Gemeindeleitern ein, die sich dagegen juristisch zur Wehr setzten. Unter ihnen war Pastor Vasuniya.

Die Festnahme erfolgte auf der Grundlage des 2021 in Madhya Pradesh eingeführten sogenannten Anti-Konversionsgesetzes. Es soll de facto verhindern, dass Hindus zum Beispiel zum Christentum übertreten. Die IGFM und IDEA rufen dazu, sich in Briefen an Staatspräsidentin Draupadi Murmu in Briefen zu wenden. Sie solle alles in ihrer Macht Stehende tun, um die Freilassung des Pastors zu erreichen.

Indien hat 1979 den Internationalen Pakt über bürgerliche und politische Rechte ratifiziert, der auch Religionsfreiheit einschließt. Von den rund 1,4 Milliarden Einwohner Indiens sind 73 Prozent Hindus, 15 Prozent Muslime, fünf Prozent Christen und zwei Prozent Sikhs.

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