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Politik

Für eine offizielle Holocaust-Gedenkstätte

23.03.2021

Ein Holocaust-Mahnmal der Künstlerin E. R. Nele in der deutschen Stadt Kassel. Foto: Wikipedia/Dietmar Walberg (Lizenz CC-BY-SA-2.5)
Ein Holocaust-Mahnmal der Künstlerin E. R. Nele in der deutschen Stadt Kassel. Foto: Wikipedia/Dietmar Walberg (Lizenz CC-BY-SA-2.5)

Bern (IDEA) - Über 50 Holocaust-Mahnmale existieren in der Schweiz, alle auf privater Basis. Nachdem die Auslandschweizer-Organisation seit 2018 eine offizielle, vom Staat getragene Gedenkstätte anregt, kommt dieses Anliegen jetzt ins Parlament. Alfred Heer (SVP ZH) und Daniel Jositsch (SP ZH) haben am 15. und 16. März im National- und Ständerat je eine gleichlautende Motion eingereicht. Der Bundesrat soll beauftragt werden, einen offiziellen Schweizer Gedenkort für die Opfer des Nationalsozialismus und – falls erforderlich – die dazu notwendigen gesetzlichen Grundlagen zu schaffen. 103 Nationalrätinnen und -räte haben die Motion mitunterschrieben. Die Evangelisch-reformierte Kirche Schweiz EKS und die Schweizerische Bischofskonferenz unterstützen wie zahlreiche jüdische und christliche Organisationen die Idee des Denkmals ideell. Ein erster Vorstoss im Parlament stiess 2019 bei den Bundesbehörden auf offene Ohren, versandete aber anschliessend im Parlament. Mit der Form der Motion soll nun mehr Verbindlichkeit geschaffen werden.

Schweizer unter den Millionen Opfern

„Gegen 1000 Schweizerinnen und Schweizer oder in der Schweiz Geborene wurde in Konzentrationslagern inhaftiert“, schreiben die Motionäre zur direkten Betroffenheit der Schweiz in der Zeit des Nationalsozialismus. „Über 450 von ihnen haben den Holocaust nicht überlebt.“ Neben den Verfolgten und Ermordeten stünden auch die an der Schweizer Grenze Abgewiesenen im Zentrum. „Grosse Aufmerksamkeit erhalten ebenfalls die Schweizerinnen und Schweizer, die sich dem Nationalsozialismus entgegenstellten oder sich für Verfolgte einsetzten.“ Eine Projektidee der Steuerungsgruppe „Schweizer Denkmal für die Opfer des Nationalsozialismus“ liege vor und werde in den nächsten Wochen als Konzept dem Bundesrat und der Öffentlichkeit vorgelegt.

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