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Flutkatastrophe: Hilfsorganisationen ziehen erste Bilanz

17.08.2021

Auch der Youtuber Johannes Mickenbecker war einer der zahlreichen Freiwilligen. Foto: Samaritans Purse
Auch der Youtuber Johannes Mickenbecker war einer der zahlreichen Freiwilligen. Foto: Samaritans Purse

Bornheim/Düsseldorf (IDEA) – Rund einen Monat nach der Flutkatstrophe in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz haben christliche Hilfsorganisationen eine erste Bilanz ihrer Hilfseinsätze gezogen. Die Organisationen „To All Nations“ (Bornheim) und „Samaritan‘s Purse e.V. – Die barmherzigen Samariter“ (Berlin, früher: „Geschenke der Hoffnung“) mobilisierten in den vergangenen Wochen rund 3.700 freiwillige Helfer aus ganz Deutschland. Sie seien an rund 510 Einsatzorten tätig gewesen, erklärten die Organisationen in einer Pressemitteilung. Die Ehrenamtlichen halfen unter anderem bei Aufräumarbeiten in Privatwohnungen, in eine psychiatrischen Klinik und in einer katholische Kirche.

Die beiden Hilfswerke planen, ihren Einsatz bis Ende des Jahres fortzusetzen. Nachdem es in den Wochen vor allem darum gegangen sei, Schlamm und zerstörten Hausrat zu beseitigen, liege der Schwerpunkt jetzt auf der vollständigen Entkernung zerstörter Wohnungen. „Wir wollen den Bewohnern auf diese Weise helfen, ihre Wohnungen für die anstehenden Renovierungsmaßnahmen bestmöglich vorzubereiten“, erklärte der Einsatzleiter von „To All Nations“, Eduard Vogel.

Bedarf an Seelsorge bleibt groß

Die Notfallseelsorge der Evangelischen Kirche im Rheinland beendete am 15. August ihren Katastropheneinsatz im Ahrtal. „Von der Akutversorgung geht es jetzt in eine neue komplexe Lage“, erklärte Pfarrer Eberhard Hoppe (Eschenburg) auf der Internetseite der Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe (RWL, Düsseldorf/Münster).

Der Bedarf an Seelsorge sei in der Katastrophenregion weiterhin groß. Er könne nicht allein von den Seelsorgern der örtlichen Kirchengemeinden gedeckt werden, erklärte die Landespfarrerin für Notfallseelsorge, Bianca van der Heyden (Wuppertal). Sie seien oft selbst schwer von den Folgen der Flutkatastrophe betroffen. Deswegen stünden freiwillige Seelsorger aus anderen Teilen der rheinischen Landeskirche, „um zu helfen, wo sie gebraucht werden“.

Diakonie verteilt Soforthilfe

Die Diakonie RWL habe bisher rund 1,6 Millionen Euro Soforthilfen an Betroffene in den Katastrophengebieten ausgezahlt. Das erklärte die sozialpolitische Beauftragte der Diakonie RWL, Helga Siemens-Weibring, auf der Internetseite des Dachverbandes. Bis zu 1.500 Euro pro Haushalt würden schnell und unbürokratisch ausgezahlt. Auf das Spendenkonto der Diakonie RWL seien bisher rund 35 Millionen Euro für die Flutopfer eingegangen.

Die Diakonie Katastrophenhilfe (Berlin) hat laut ihrem Jahresbericht zusätzlich rund 4 Millionen Euro Soforthilfen verteilt. Die Diakonie unterstütze die Betroffenen außerdem dabei, Versicherungsleistungen und staatliche Hilfsgelder zu beantragen, erklärte Siemens-Weibring.

Ein weiterer Schwerpunkt der Hilfe sei in den kommenden Monaten, die Menschen mit Fachwissen zu unterstützen. „Wir werden in den betroffenen Regionen feste Teams einrichten, die sich die Gebäude der Ratsuchenden ganz genau anschauen und evaluieren, was beim Neubau unbedingt beachtet werden muss.“

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