England: Fast jede vierte Kathedrale verlangt Eintritt

London (IDEA) – Fast jede vierte Kathedrale in England erhebt inzwischen Eintrittsgelder. Das berichtet die christliche Medienplattform „Premier Christian News“. So verlangten neun der 42 Kathedralen des Landes aktuell Eintritt. Spitzenreiter sei die bei Touristen beliebte Westminster Abbey in London mit umgerechnet fast 34 Euro.

Die Kathedrale von Exeter erhebt mit knapp neun Euro den geringsten Betrag von ihren Besuchern über 18 Jahren. Die restlichen Gotteshäuser bitten hingegen um Spenden. Der Verband der englischen Kathedralen betonte, dass auch die gebührenpflichtigen Kirchen für Gottesdienste und private Gebete kostenlos zugänglich seien. Viele böten auch Anwohnern kostenlosen Zugang.

Laut Premier sind die Kosten für den Betrieb und die Instandhaltung einer Kirche in den letzten Jahren sprunghaft angestiegen. Während beispielsweise der Betrieb der Kathedrale von Canterbury 2017 noch rund 7,6 Millionen Euro jährlich gekostet habe, seien es heute rund 8,5 Millionen Euro pro Jahr. Die Kirche nimmt umgerechnet knapp 20 Euro Eintritt pro Besucher.

Die geschäftsführende Direktorin des Kathedralenverbandes, Sarah King, erklärte: „Unsere Kathedralen leisten einen wichtigen Beitrag zur Wirtschaft in ihren jeweiligen Gebieten, indem sie Arbeitsplätze und ehrenamtliche Tätigkeiten anbieten und in vielen Fällen Touristen und Besucher in die Städte des Landes locken.“

Die Gotteshäuser böten nicht nur geistliche und seelsorgerische Unterstützung, sondern seien auch der Schlüssel zum kulturellen Erbe. Während in Deutschland Kirchensteuern zum Unterhalt der Kirchen beitragen, sind in England alle Kathedralen prinzipiell für ihren Erhalt selbst zuständig.

Laut Premier erfolgt dies – neben Eintrittsgeldern – durch Spenden, Erbschaften, Einnahmen aus Handelsgeschäften, Erträgen aus Investitionen und Immobilien sowie Zuschüsse. Darüber hinaus profitieren englische Kathedralen von der staatlichen Zuschussregelung für denkmalgeschützte Kirchen.