- ANZEIGE -
E-Paper Abo Anmelden
Ressorts
icon-logo

Kolumne

Der Bund fürs Leben

10.01.2024

Über den Jahreswechsel habe ich meinen hohen Medienkonsum ein wenig gedrosselt. Das lag wohl auch daran, dass wir zum ersten Mal überhaupt an Weihnachten in der Ferne weilten. Trotzdem ist mir nicht verborgen geblieben, dass der deutsche Fussballtrainer Jürgen Klopp nach dem Sieg seines FC Liverpool gegen Newcastle United kurzzeitig seinen Ehering verloren hatte. Nach dem spektakulären Spiel, das ihm die Tabellenspitze einbrachte, gratulierte er wie üblich seinen Spielern auf dem Feld und ging anschliessend applaudierend auf die Fans zu. Mitten im Jubel brach er plötzlich ab, blieb auf dem Rasen stehen und suchte diesen angestrengt nach etwas ab. Ein paar Sekunden später erlöste ihn ein Kamera­mann. Er hatte die sprichwörtliche Nadel im Heuhaufen gefunden. Von Kloppo wurde er anschliessend als „Freund fürs Leben“ geadelt. Der Trainer gab später zu Protokoll, seinen Ring schon zum zweiten Mal verloren zu haben. „Ich brauchte einen professionellen Taucher, weil es im Meer war. Dem Mann bin ich schon mein Leben lang dankbar.“ 

Diese „Gute-Laune-Geschichte“ zum Jahreswechsel beeindruckt mich aus zwei Gründen. Zum einen, weil ich Jürgen Klopp, dem ich vor einigen Jahren mal persönlich begegnen durfte, als engagierten und authentischen Sportsmann schätze, der auch aus seinem Glauben kein Geheimnis macht. Zum anderen, weil er dem Ehering die Bedeutung zumisst, die in der schillernden und schnell­lebigen Welt der Reichen und Schönen oft genug vergessen geht. Der Ring ist ein starkes Symbol für den Bund der Treue, den sich zwei Menschen versprochen haben. Eine Absichtserklärung für gute und schlechte Zeiten. Im Gegensatz zur menschlichen Unvollkommenheit tut es gut, zu wissen, dass Gottes Bund mit uns Menschen immer von Erfolg gekrönt ist. „Sind wir untreu, so bleibt er treu; denn er kann sich selbst nicht verleugnen“, schreibt Paulus im zweiten Timotheusbrief 2,13. 

Das neue Jahr hat soeben begonnen. Niemand weiss, was es bringen wird. Aber wir dürfen auf Gottes Güte vertrauen, die uns täglich begleitet. Oder wie Dietrich Bonhoeffer in seinem weltbekannten Gedicht schreibt: „Gott ist mit uns am Abend und am Morgen und ganz gewiss an jedem neuen Tag.“ Ein Versprechen, das wir in diesem Jahr sogar 366-mal in Anspruch nehmen dürfen.

Daniel Rehfeld, Chefredaktor

Hat Ihnen dieser Artikel gefallen?

IDEA liefert Ihnen aktuelle Informationen und Meinungen aus der christlichen Welt. Mit einer Spende unterstützen Sie unsere Redakteure und unabhängigen Journalismus. Vielen Dank. 

Jetzt spenden.