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Kolumne

Das Fenster bleibt offen

05.09.2023

Gute Nachricht für gute Nachrichten. Letzte Woche hat die SRG die Zusammenarbeitsvereinbarung mit der Alphavision AG verlängert. Im Klartext – die Fernsehsendung „Fenster zum Sonntag“ wird mindestens bis Ende 2024 auf den Kanälen des Schweizer Fernsehens zu sehen sein. Dies, nachdem das Format in diesem Jahr schon einige mediale Faustschläge hat einstecken müssen. Im Februar meldete sich Hugo Stamm zu Wort, ein Kritiker, aber auch Studiogast der ersten Stunde, und forderte auf seinem sogenannten Sektenblog die Absetzung der Sendung. Er mokierte sich über das kindlich dargestellte Gottesbild in einer von ihm kritisierten Sendung und holte dann zum Rundumschlag aus. „Das Fenster zum Sonntag ist eine reine Missionsaktion christlicher Eiferer.“ Während des Sommerlochs wurde dann JUSO-Präsident Nicola Siegrist in einem wenig differenzierten Artikel der „Schweiz am Sonntag“ um eine Stimme bemüht. Nicht überraschend sein Verdikt: „Religiöse Propagandasendungen im öffentlichen Rund­funk gehören gestrichen, insbesondere dann, wenn dahinter auch Freikirchen stehen …“ 

Dass nicht alle Zeitgenossen mit der Darstellung des christlichen Glaubens aus freikirchlicher Sicht – so es die denn wirklich gibt – glücklich sind, ist nachvollziehbar. Auch dass es Menschen gibt, die den christlichen Glauben am liebsten per se aus der Gesellschaft verbannen würden, verdient Akzeptanz. Gut ist aber, dass SRF sich nicht von solch populistischer Zensurforderung hat leiten lassen. Es begründet die Weiterführung der Sendung mit der Stärkung des Medienplatzes Schweiz. Eine wichtige Errungenschaft der Demokratie ist die Meinungsäusserungsfreiheit. Dazu gehört auch, dass man sich in einem christlich geprägten Land zum Glauben äussern und dafür werben darf. Dass die Menschen trotz zunehmender Entkirchlichung an Spiritualität interessiert sind, beweisen Aussagen des Religionsmonitors der Bertelsmann-Stiftung, die besagen, dass die religiöse Sozialisation abnimmt, aber die religiösen Erfahrungen zunehmen. Und das spiegelt sich auch in der Tatsache, dass „Fenster zum Sonntag“ 2022 in den Top Ten der Informations­sendungen von SRF landete. Gewöhnliche Menschen, die einen ungefilterten Einblick in ihr Leben und ihren Glauben geben – diese Eigenschaft prägt „Fenster zum Sonntag“ seit 28 Jahren. Wer das nicht sehen will, hat genug Alternativen.

Daniel Rehfeld, Chefredaktor

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