Bei Gott hat es immer Platz

Auf Einladung des Allianzprojektes „Familiensupport St. Gallen“ und im Rahmen der Allianzgebetswoche trafen sich am vergangenen Sonntag gut 150 Kinder und Erwachsene in der Baptistengemeinde „Kirche Bild“, um miteinander Gott zu feiern. Dies wurde mit einem feinen Brunch bereits „gaumenmässig eingeläutet“ (für einmal nicht damit beschlossen). Dank Gott gebe es wirklich Grund zum Feiern, meinte Ruedi Kündig eingangs. Und die oberflächlich auf Glas aufgetragene Farbe lasse die tiefere Symbolik dahinter erahnen. Ruedi und Claudia Kündig vom Bibellesebund (BLB) lieben es, biblische Geschichten künstlerisch zu untermalen – sei es mit Hilfe von Sand, Glas, sei es mit Bildern, Karten, Kinderbüchern oder -bibeln, oder auch mal mit Holzskulpturen, die live mit der Fräse vorgetragen werden. Kündigs bieten auch Kurse und Weiterbildungen an.

Gleichnisse in Farbe

Ausdrucksstark und zeitgemäss erzählte Ruedi Kündig das Gleichnis von Jesus (aus Matthäus 22) über den König, der zum Hochzeitsfest seines Sohnes einlädt. Beginnend mit der Farbe Gelb malte Claudia parallel zur Erzählung den König. Doch viele der Geladenen haben Ausreden, und noch mehr einfach kein Interesse. „Da lässt der König eine dicke Broschüre über das Königshaus mit seiner Pracht und seiner Liebe zu den Untertanen erstellen und an alle VIP und Reichen verteilen. Dieses Buch kennen wir bis heute, viele lesen täglich darin“, so Kündig. Doch wiederum hagelt es lauter Einwände und Absagen, durch Claudia mit der Farbe Türkis für Abweisung und Distanz dargestellt. Nun platzt dem König der Kragen, während Claudia den „Rotstift“ ansetzt. „Gut, dann geht halt in die IKEA, zur Shopping-Arena, in den Aldi, zu den Asylanten, den Obdach­losen, den Junkies im Kantipark; ladet alle ein, die euch über den Weg laufen!“ Für diese keimt Hoffnung auf; Claudia Kündig setzt ihr Bild mit Grün fort. „Es hat noch Platz im Festsaal, schwärmt nochmals aus“, befiehlt der König. Alles voll, die Party kann beginnen, Musik, der König erscheint: Weiss, Farbe der Reinheit, Göttlichkeit. Doch einer gehört nicht dazu, will nur profitieren und wird rausgeschmissen. Die Einladung gilt für alle, jedoch nur wenige nehmen sie an. Aber Gott freut sich über jeden, der da ist oder wieder zu ihm heimkehrt, wie beim Gleichnis vom verlorenen Sohn, der sein ganzes Erbe verprasst; von Kündigs im zweiten Programmteil dargestellt. „Was soll der jüngere Sohn bloss noch machen, als er bei den Schweinen landet?“, fragt Ruedi Kündig die Kinder. „Heimgehen“, meint ein Kind spontan. Da hat es recht, bei Gott hat es immer Platz. (rf)
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