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Menschenrechte

Algerien: Seit 2021 inhaftierter Pastor freigelassen

18.08.2023

Schätzungen zufolge leben rund 130.000 Christen in Algerien. Foto: pixabay.com
Schätzungen zufolge leben rund 130.000 Christen in Algerien. Foto: pixabay.com

Algier (IDEA) – In Algerien ist der seit 2021 inhaftierte Pastor Hamid Soudad, ein leitender Repräsentant der dortigen evangelischen Kirche, freigelassen worden. Das teilte die christliche Menschenrechtsorganisation ADF International am 17. August mit.

Der 44-jährige Konvertit war im Januar 2021 verhaftet und in einem Schnellverfahren wegen Beleidigung des islamischen Propheten Mohammed zur Höchststrafe von fünf Jahren Haft verurteilt worden. Ihm wurde vorgeworfen, im Internet 2018 eine Karikatur geteilt zu haben.

ADF International hatte sich seit 2021 für die Freilassung des Christen eingesetzt. Die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) und die Evangelische Nachrichtenagentur IDEA hatten ihn als „Gefangenen des Monats August 2021“ benannt und dazu aufgerufen, in Briefen an die Regierung für dessen Freilassung einzutreten.

Die ADF-Direktorin für Globale Religionsfreiheit, Kelsey Zorzi (New York), erklärte jetzt: „Wir sind dankbar, dass Pastor Soudad endlich aus dem Gefängnis entlassen wurde, und hoffen, dass sein Fall ein Licht auf die Verfolgung von Christen und anderen religiösen Minderheiten in Algerien werfen wird.“ Niemand sollte für eine friedliche Meinungsäußerung bestraft, geschweige denn inhaftiert werden, so Zorzi.

Die internationale Gemeinschaft müsse weiterhin für das Recht aller Algerier eintreten, ihren Glauben frei zu praktizieren, ohne Angst vor Verfolgung haben zu müssen. Die algerische Verfassung garantiert laut ADF die freie Meinungsäußerung und Religionsausübung. Algerien habe auch die wichtigsten Menschenrechtsabkommen unterzeichnet, die das Land verpflichten, das Recht auf Religions- und Meinungsfreiheit einzuhalten.

Die Regierung schränke diese Rechte aber ein, etwa durch Blasphemiegesetze. Das Strafgesetzbuch verbiete Veröffentlichungen, die „gegen die islamischen Sitten“ verstießen. Außerdem sei die Regierung systematisch durch Kirchenschließungen und Razzien gegen die evangelische Kirche vorgegangen.

Nach ADF-Angaben betrachten sich 99 Prozent der fast 43 Millionen Einwohner des nordafrikanischen Landes als sunnitische Muslime. Schätzungen zufolge leben rund 130.000 Christen in Algerien. Fast alle haben einen muslimischen Hintergrund.

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