Menschenrechte
Algerien: Pastor zu zwei Jahren Haft verurteilt
02.10.2023
Algier (IDEA) – In Algerien hat ein Gericht den evangelischen Pastor Youssef Ourahmane zu zwei Jahren Haft und einer Geldstrafe von umgerechnet 690 Euro verurteilt. Das teilte das Hilfswerk Open Doors Deutschland (Kelkheim bei Frankfurt am Main) mit. Der 67-Jährige ist Vizepräsident des offiziell anerkannten Dachverbandes Algerischer Evangelischer Gemeinden (EPA). In ihm sind 45 Gemeinden zusammengeschlossen.
Der Pastor war angeklagt, eine nicht genehmigte religiöse Versammlung durchgeführt und in einem nicht dafür zugelassenen Gebäude Gottesdienst abgehalten zu haben. Er war laut Open Doors während der Verhandlung nicht selbst anwesend und wurde Mitte September über die Anklage und das Urteil informiert. Er hat daraufhin Berufung eingelegt.
Der Verhandlungstermin ist für den 19. November angesetzt. Dem Hilfswerk zufolge hat die algerische Regierung seit 2017 den Druck auf Christen in dem nordafrikanischen Land verstärkt. Seither sind mindestens 26 Kirchen geschlossen worden. Darüber hinaus werden immer wieder Christen verhaftet und für ihre Glaubensaktivitäten mit Geld- oder Gefängnisstrafen belangt.
Von den 45,8 Millionen Einwohnern betrachten sich 99 Prozent als Muslime. Der Anteil der Christen liegt bei 0,3 Prozent. Auf dem Weltverfolgungsindex von Open Doors steht Algerien an 19. Stelle unter den Ländern, in denen Christen am stärksten wegen ihres Glaubens verfolgt werden.
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