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Frei-/Kirchen

Wurstessen in der Kirche - Tanz an der Kirchenwand

18.03.2019

Multimediales Singprojekt über das Leben von Zwingli. Foto: zvg
Multimediales Singprojekt über das Leben von Zwingli. Foto: zvg

Sulgen (idea) - "Kurzum - es war ein spezielles Konzert", brachte Ursula Gubler aus Kradolf ihre Begeisterung für das szenische Singprojekt der Evangelisch-reformierten Kirche Thurgau zu Zwingli auf den Punkt. Besonders beeindruckt war sie von den Tanzelementen, die vorher aufgezeichnet und an die Kirchenwände projiziert wurden. "Um Gottes Willen" wurde am 15. März in der evangelischen Kirche Sulgen erstmals aufgeführt. Ein Renaissance-Ensemble spielte Musik aus der Zeitepoche Zwinglis. Erzähler Thomas Bachofner und Schauspieler Adrian Furrer brachten dem Publikum die Lebensgeschichte von Zwingli näher. Humorvoll und frech. Das provokative Wurstessen des Schweizer Reformators in der Fastenzeit wurde vom Publikum abschliessend im Kirchgemeindehaus fortgesetzt. 

Auf Zwinglis Spuren

Am 1. Januar 1519 beginnt am Grossmünster in Zürich eine neue Ära. Der neue Leutpriester Ulrich Zwingli fängt an, die Kirche radikal umzubauen. Seine reformatorischen Innovationen schöpft er aus der Kraft von Gottes Wort. Wie kommt es, dass der Sohn eines angesehenen Bauern und Landammanns zu einem prophetischen Verkündiger wird? Was bewegt ihn, die Missstände in der damaligen Kirche und Gesellschaft anzuprangern und sein eigenes Leben für die Erneuerung der Kirche aufs Spiel zu setzen? Das szenische Singprojekt "Um Gottes Willen!" folgt Zwinglis Spuren: seine Kindheit in Wildhaus, das Studium, das neue Horizonte öffnet, schreckliche Kriegserfahrungen in Marignano, seine Heilung von der Pest - für ihn eine Bestätigung, dass Gott mit ihm noch etwas vorhat. Erzählerische Passagen, Musik aus der damaligen Zeit, gemeinsam gesungene Lieder und Tanz machen den äusseren und inneren Weg von Zwingli erfahrbar. Und nicht zuletzt stellt "Um Gottes Willen!" auch uns die Frage, wie wir mit den Herausforderungen unserer Zeit umgehen.

Publikum wird integriert

Das Publikum war selbst Teil der Aufführung. Monika Hagmann, Elias Tober und Richard Kessler aus Sulgen schätzten diese aktive Rolle sehr und waren sich einig: "Eine sehr gute Aufführung, vielfältig, überraschend. Ganz besonders war, dass das Publikum zum aktiven Mitmachen durch Mitsingen, Mittanzen oder Klatschen aufgefordert wurde und so ein Teil des Konzertes war!" Die interessante und speziell aufgezogene Aufführung in der Sulger Kirche setzte sich auch kritisch mit Zwinglis Wirken, der mit Gewalt vollenden wollte, was er im Geist begonnen hatte, auseinander. Sie endete mit der Frage ans Publikum: "Nehmen wir den Ball auf, den Zwingli ins Rollen gebracht hat?"  (Autorin: Brunhilde Bergmann)

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