Politik
Nationalrat für "Ehe für alle" mit Samenspende
11.06.2020
Bern (idea/dg) - Der Nationalrat hat mit 124 zu 72 Stimmen der "Ehe für alle" inklusive Samenspende für lesbische Paare zugestimmt. Das Geschäft geht jetzt in den Ständerat. Die EDU hatte bereits vorgängig das Referendum angekündigt.
Kinder haben ein Recht, ihre Abstammung zu kennen
Bundesrätin Karin Keller-Sutter erinnerte in der Debatte an das ein Grundrecht der Kinder auf Kenntnis ihrer Abstammung, das bei der Samenspende infrage gestellt ist. Auch erinnerte sie daran, dass der Bundesrat derzeit prüfe, ob eine weitere Partnerschaftsform als Rechtsinstitut ausserhalb der Ehe und unabhängig von der Geschlechterzusammensetzung sinnvoll sein könnte. Es gehe hier um die Frage des Pacte civil de solidarité.
EVP: Sollten nicht künstlich eingreifen
Laut einer Mitteilung der EVP stimmten die EVP-Parlamentarier gegen die Vorlage. Marianne Streiff begründet das Abstimmungsverhalten: "Die Mehrheit des Nationalrates will auch die Fortpflanzungsmedizin für homosexuell empfindende Menschen öffnen. Die Fortpflanzungsmedizin ist jedoch als medizinische Ultima ratio gedacht. Gleichgeschlechtliche Paare können von Natur aus kein Kind zeugen. Deshalb sollten wir hier nicht künstlich eingreifen." Auch die Parteibasis habe sich in einem im Februar erhobenen Meinungsbild mit mehr als 86 Prozent deutlich gegen eine Kernvorlage inklusive Samenspende für weibliche Ehepaare ausgesprochen.
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