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Gesellschaft

In Aarau stand der Welthunger im Fokus

23.11.2019

Grosses Interesse an der StopArmut-Konferenz über das Thema des Welthungers. Foto: Knut Burgermeister
Grosses Interesse an der StopArmut-Konferenz über das Thema des Welthungers. Foto: Knut Burgermeister

Aarau (idea/sea) - Internationale Referenten, ein Talk zu ethischem Wirtschaften und diverse Workshops rund um das Konferenzthema "Zero Hunger" vermittelten den rund 400 Teilnehmenden der 11. StopArmut-Konferenz in Aarau Impulse fürs eigene Handeln sowie für politisches und kirchliches Engagement. "Nach Jahrzehnten des kontinuierlichen Rückgangs hat der Trend gedreht. Von 811 Millionen hungernden Menschen 2017 stieg die Zahl 2019 auf 821 Millionen." Marie-Hélène Kyprianou vom World Food Programme (WFP) der Uno führte den Teilnehmenden die Dringlichkeit und Aktualität des Konferenzthemas vor Augen.  Dave Bookless, Theologe der christlichen Umweltbewegung A Rocha International, sprach die zahlreichen Ursachen der gegenwärtigen Ernährungskrise an, darunter die zunehmende Lebensmittelverschwendung. Seine biblische Vision einer nachhaltigen Landwirtschaft fusst unter anderem auf den Prinzipien, dass die Erde nicht den Menschen - sondern Gott - gehört und dass Gottes Heilsplan der ganzen Schöpfung gilt. Deshalb gehöre zur Landwirtschaft auch die Ehrfurcht vor Gottes Erde, die Busse für falsche Nutzung und eine respektvolle Einstellung etwa gegenüber künftigen Generationen oder indigenem Wissen.

Was heisst "ethisch wirtschaften"?

Im Talk mit Michael Diaz (Alternative Bank Schweiz AG), Nino Jacusso (Regisseur der Dokumentation "Fair Traders") und Martina Straub (Präsidentin Oikocredit deutsche Schweiz) kam aus aktuellem Anlass auch die Konzernverantwortungs-Initiative aufs Tapet. Mit der Forderung, dass sich Schweizer Unternehmen auch im Ausland an Menschenrechte und Umweltstandards halten, wird versucht, dazu beizutragen, die natürlichen Lebensgrundlagen der Menschen zu erhalten. "In einer globalen Wirtschaft geht zunehmend die Verantwortung verloren, deshalb ist es wichtig, dass fehlbare Unternehmen zur Rechenschaft gezogen werden können", sagte Michael Diaz.

Eco Church Network für nachhaltige Kirchen

Ein neues Instrument speziell für Kirchgemeinden ist das an der Konferenz in einem symbolischen Akt lancierte "Eco Church Network". Die Vernetzungs- und Lernplattform beleuchtet verschiedene Bereiche des kirchlichen Lebens - beispielsweise Gottesdienst und Lehre, Gebäude und Umgebungsgestaltung - und verbindet es mit Nachhaltigkeit, globaler Gerechtigkeit und Umweltschutz. Eine Online-Selbsteinschätzung ermöglicht eine erste Standortbestimmung und mithilfe von bereitgestellten Tools können Verbesserungspotenziale erkannt und individuelle Schritte in Angriff genommen werden. Interessierte Kirchgemeinden sind eingeladen, die Webseite www.ecochurch.ch zu besuchen und sich für weitere Informationen zu melden.Über weitere Möglichkeiten, einen konkreten Beitrag zu einer gerechteren Welt zu leisten, informierten rund 30 Organisationen, Hilfswerke und Unternehmen mit Ständen im "Dorf der Möglichkeiten" sowie auf einem Fairtrade-Markt. Der Film "Fair Traders" bildete den Schlusspunkt, dazu Regisseur Nino Jacusso: "Es gibt so viele tolle Projekte im Bereich fairer Handel - doch meist erfährt man nichts davon. Das will ich mit dem Film ändern." Die Kampagne StopArmut ruft Menschen in der Schweiz auf, sich für eine gerechtere und barmherzigere Welt einzusetzen. Dabei orientiert sie sich an den Nachhaltigkeitszielen der UNO, der sogenannten Agenda 2030. StopArmut ist eine durch den Verband "Interaction" verantwortete Kampagne der Schweizerischen Evangelischen Allianz SEA und Mitglied des internationalen Verbandes Micah Global.

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