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Kontroverse um einen NDR-Film über Abtreibungsgegner

30.01.2019

Hamburg (idea) – Kritik an einem NDR-Film über Abtreibungsgegner hat die Lebensrechtsbewegung „1000 plus“ (München) geübt. Die NDR-Journalistin Kristina Weitkamp habe mindestens zwei Monate an der Reportage gearbeitet, doch sie habe 1000plus nur eineinhalb Werktage Zeit gelassen, um zu ihren Ergebnissen Stellung zu nehmen. Weitkamp hatte sich in der Sendung unter dem Motto „Abtreibungsgegner – So üben sie Druck auf Schwangere aus“ gegenüber einer Pro-Femina-Beratungsstelle von 1000plus als „schwangere“ Studentin ausgegeben. Weil den Mitarbeitern aber Unstimmigkeiten in den zuvor eingesandten Befragungsbogen aufgefallen waren, hatten sie Weitkamp bei einem Besuch in der Heidelberger Beratungsstelle direkt darauf angesprochen. Dabei räumte sie ein, „für einen Film zum Thema Schwangerschaftsabbrüche zu recherchieren“. Anschließend richtete sie zwar noch Fragen direkt an die 1000plus-Pressestelle, doch die Antworten wurden nicht mehr im Film berücksichtigt, obwohl die Journalistin geschrieben hatte, sie würde die Antworten „gerne mit abbilden“. Der fertige Film sei bereits 30 Minuten nach dem Abschicken der 1000plus-Stellungnahme hochgeladen worden, so 1000plus. Dazu erklärten die Macher der Sendung in einer ebenfalls auf YouTube veröffentlichten Stellungnahme: „Pro Femina hat auf unsere schriftlichen Fragen leider nicht vor Fertigstellung des Videos geantwortet.“ Kristina Weitkamp habe mit ihrer Recherche überprüfen wollen, ob der Verein zweifelnde Schwangere in eine bestimmte Richtung dränge: „Vor Ort musste sie den Versuch abbrechen, weil sie als Journalistin erkannt wurde.“ Allerdings wurde die Stellungnahme von 1000plus auf YouTube verlinkt. Der Film wurde bereits über 101.000 Mal auf YouTube angeklickt. Mehr als 2.400 Kommentare wurden dazu verfasst.

Beratungsvorgang veröffentlicht

1000plus machte den Vorgang ebenfalls nun öffentlich mit einer Presseerklärung unter der Schlagzeile „Liebe Kristina Weitkamp, lieber NDR, wie halten Sie es eigentlich mit der Wahrheit?“ Auch inhaltlich sehe man Korrekturbedarf. So habe sich Weitkamp im Mailverkehr dafür bedankt, dass sich die Pro-Femina-Mitarbeiter „so viel Zeit nehmen und auf mich eingehen“. In der Sendung behauptete sie stattdessen, dass sie das mehrmalige Nachfragen der Beraterin gestört habe. 1000plus hat den gesamten Beratungsvorgang mit der Journalistin dokumentiert und online gestellt. Die Sendung geht auch auf andere Lebensrechtsbewegungen ein, etwa die „Aktion Lebensrecht für Alle“ (Augsburg), den „Marsch für das Leben“ des Bundesverbandes Lebensrecht (Berlin) und „Helfer für Gottes kostbare Kinder“ (München). Der Film wurde in der Reihe „STRG_F.“ ausgestrahlt. Hinter dieser Computersuchfunktion steht nach NDR-Angaben eine Gruppe junger Reporter, die subjektiv und nah über das berichten, was sie selbst bewegt.

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