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Glaube

Die Welt im Krisenmodus

31.03.2020

Die Offenbarung des Johannes spricht davon, dass etwas Neues kommt. Foto: Pexels
Die Offenbarung des Johannes spricht davon, dass etwas Neues kommt. Foto: Pexels

Rapperswil (idea) - Seit meiner Publikation über die Offenbarung des Johannes werde ich vermehrt gefragt, ob das Coronavirus SARS-CoV-2 ein Endzeitzeichen sei. Noch konkreter: Ist das nun die Apokalypse? Wo steht dazu etwas in der Bibel? Wann ist das Ende der Zeit respektive kommt Jesus Christus wieder? Dieser Artikel ist ein Beitrag zur biblisch-theologischen Reflexion. Der griechische Begriff "apokalypsis" bedeutet "Aufdeckung", "Enthüllung" oder "Offenbarung". Deshalb trägt das letzte Buch der Bibel den Titel "Die Offenbarung des Johannes".

Ende und Neuanfang

Gott will durch Johannes auf den letzten Seiten der Bibel Zukünftiges und Jenseitiges enthüllen. Nicht, dass dieser Inhalt für die Zeit damals wertlos gewesen wäre - die Geschichte trug schon damals apokalyptische Züge - aber im letzten Buch der Bibel drängen die zeit- und zielbetonten Formulierungen auf ein Ende und einen totalen Neuanfang hin. Die Offenbarung betont, dass es zum Ende hin noch dichter und apokalyptischer wird (Offb 1,4.7.8; 6,13-17; 19,6-16; 21,1-5).

Im Einklang mit dem Gesamtzusammenhang

Wer Offenbarung 1, Vers 1, liest, der entdeckt, dass dies kein Science-Fiction-Text eines "überdrehten" Johannes ist, sondern eine "Enthüllung von Jesus Christus" über sich selbst, über das Jenseitige und das Zukünftige. Es wird präzisiert, dass es eine Enthüllung ist, "die Gott ihm (Jesus Christus) gegeben hat". Somit muss das, was im letzten Buch der Bibel steht, übereinstimmen mit vielen weiteren Aussagen in der Bibel, insbesondere mit den Aussagen von Jesus Christus über eine finale Zeitperiode.

Die Offenbarung verströmt Zuversicht und Hoffnung

Es ist problematisch, dass der Begriff "Apokalypse" in unserer Gesellschaft ausschliesslich negativ besetzt ist: Gericht, Katastrophen, Untergang. Liest man nämlich die Offenbarung von Johannes und die Paralleltexte, dann verströmt sie Zuversicht und Hoffnung! Ja, eine Zeit geht zu Ende, aber es kommt eine neue (Offb 11,15-17; 19,6.7; 21,3-6). Die Wörter "Gericht", "ausrichten" und "richtig/unrichtig" gehören sprachlich und inhaltlich zusammen: Wenn der Mensch sein Ausrichten auf Gott ins Gegenteil richtet, kann auch Gott sein helfendes Ausrichten auf den Menschen und sein bewahrendes Ausrichten auf die Schöpfung ändern: Gott bietet dem Menschen Freiraum, aber unter Tränen und geduldig auf seine Umkehr wartend (Lk 19,41-44; Joh 21,1 ff.).

Gott lässt dem Menschen die Freiheit

Aus Liebe und Respekt gegenüber dem Menschen lässt Gott sogar Unrichtiges zu. Er lässt die Menschen auf dem von ihnen eingeschlagenen Weg ziehen, auch wenn dieser in die falsche Richtung führt (Neh 9,28; Jer 44,7; Ps 81,13; Apg 7,41.42). Das ist "Gericht". So richtet sich der Mensch seine eigenen Gerichte. Es sind nicht die Götter, die "einen grausamen Humor haben ..., um uns in die Verwirrung zu stürzen", wie in der NZZ vom 3. März in der Kolumne "Wie ein Virus die ganze Welt infiziert" beschrieben. Beispiel: Der chinesische Arzt Li Wenliang warnte schon am 30. Dezember 2019 in einer Online-Diskussion vor einer wachsenden Zahl "mysteriöser Virusanfälle". Acht Teilnehmer der Chatgruppe wurden danach von der Polizei wegen der Verbreitung von "Gerüchten" vorgeladen und verwarnt. Sie mussten unterschreiben, dass sie nicht mehr über den Ausbruch sprechen. Hätte man die Information des Arztes damals beachtet, wäre das Gericht glimpflicher ausgefallen. (Autor: René Christen) Dies ist ein Auszug. Der ganze Artikel "Die Welt im Krisenmodus" von René Christen ist abgedruckt im Wochenmagazin ideaSpektrum 14-2020.

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