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Glaube

Alltags-Spiritualität mit Wettertannen und Kuhmist

23.10.2018

Autor Zindel vor seiner Hütte: Ruhe und Inspiration. Foto: idea/rh
Autor Zindel vor seiner Hütte: Ruhe und Inspiration. Foto: idea/rh

Furna (idea) - Daniel Zindel (60) ist Theologe und Gesamtleiter der Stiftung "Gott hilft" in Zizers GR. Nebenberuflich ist er als Eheseelsorger und Führungscoach tätig. Seine Auszeiten in einer Hütte hoch über dem Tal nutzt er zum Beten und Schreiben. Er hat mehrfach zu Themen der Leiterschaft, Spiritualität und Ehe (Co-Autor) publiziert. Sein neues Buch heisst "Hüttenzeit. Bergweisheiten für das gute Leben im Tal" (SCM R. Brockhaus). Darin beschreibt er, wie er Erlebnisse im Alltag verarbeitet.

In der Hütte nachdenken und schreiben

Die Hütte steht in Furna 1500 Meter über dem Tal. Hierhin zieht sich Zindel regelmässig zurück. "Hier finde ich Zeit fürs Nachdenken, Beten, Schreiben", sagt er in einem Interview mit dem Wochenmagazin ideaSpektrum. Die Hütte und ihre Umgebung schenke ihm viele Metaphern für geistliche Wahrheiten und Erfahrungen. Sogar Kuhmist kann "sprechen". Mist führe zum Nachdenken über das Scheitern, meint Daniel Zindel. Denn Gott könne aus Mist Dünger machen, irgendetwas, das wieder fruchtbar mache. Schreiben sei für ihn ein Ausgleich, eines seiner Hobbys, das er am Wochenende pflegt. "Hüttenzeit" ist kein eigentlicher Roman. Autor Zindel will geistliche Inhalte transportieren. Dazu erzählt er mit grosser Offenheit Geschichten, die er auf der Alp erlebt hat - schöne und schwierige. "Ich will sagen, dass jeder Mensch seine Hütte braucht, und zwar nicht abgehoben, sondern im Tal unten. Es geht um Alltags-Spiritualität", sagt Zindel im idea-Interview. Um die Frage: Wie kann man im Alltag einen inneren Rückzugsort finden, wo man reflektiert, sich Sorge trägt, Erlebnisse geistlich verarbeitet, Sorgen ablegt, wo man dankt und die Perspektive wechseln kann?

Manager sind gefährdet

Eigentlich müssen Manager spirituelle Menschen sein, sagt Daniel Zindel. Denn sie müssten mit Macht umgehen würden Entscheidungen über Menschen treffen und stünden ständig in der Versuchung, "ihre roten Linien zu überschreiten, um schwarze Zahlen zu schreiben". Manche würden nicht an der Aufgabe scheitern, sondern an sich selbst. Nach dem Medienwirbel wegen der teils unrühmlichen Vergangenheit der Heimerziehung brauchte Daniel Zindel Seelsorge, um - wie er sagt - seinen "inneren Raum neu aufzurichten und seine Identität zu stärken".

So offen, dass es wehtut

Zur Offenheit, mit der sich Daniel Zindel in die Seele blicken lässt, habe er sich durchgerungen. Gespräche mit Lesern des Buches würden ihm nun zeigen, dass damit seine Autorität nicht geschmälert werde. Zindel im idea-Interview: "Es ist Führungsstärke, wenn Mitarbeiter nachempfinden können, wo die inneren Kämpfe des Chefs stattfinden. Das Reden darüber, das Aussprechen des Abgründigen führt dazu, dass man damit umgehen und es von Gott verwandeln lassen kann." Verdrängtes habe die perfide Kraft, plötzlich zerstörerisch ans Licht zu treten. Zindel hält es als grosse Stärke der Bibel, dass sie auch das Versagen erfolgreicher Menschen beschreibt. In "Hüttenzeit" beschreibt Daniel Zindel farbig und detailreich, wie er in der Abgeschiedenheit der Hütte die Herausforderungen des Alltags mit sich und Gott bespricht und dann im Tal unten ins Reine bringt.Lesen Sie das ausführliche Interview mit Daniel Zindel im Wochenmagazin ideaSpektrum.

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