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Gesellschaft

Bund unterstützt christliche Hilfsprojekte

19.01.2021

Die Lepra-Mission kann mit den öffentlichen Geldern Lepra-Kranke in Bangladesh noch besser fördern. Rechts: Matthieu Dobler Paganoni von Interaction. Fotos: Lepra-Mission; zvg
Die Lepra-Mission kann mit den öffentlichen Geldern Lepra-Kranke in Bangladesh noch besser fördern. Rechts: Matthieu Dobler Paganoni von Interaction. Fotos: Lepra-Mission; zvg

Bern (IDEA/dg) - Der Dachverband christlicher Hilfswerke Interaction hat erstmals eine Programm- partnerschaft mit der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) abgeschlossen. In den Jahren 2021 und 2022 stehen rund 4,9 Millionen Franken an Bundesbeiträgen für Entwicklungsprojekte von Mitgliedsorganisationen zur Verfügung. "Diese Partnerschaft war vor über zehn Jahren das Ziel bei der Gründung von Interaction", unterstreicht Präsident Marc Jost deren Bedeutung. Für ihn ist dieser Programmbeitrag ein Vertrauensbeweis: "Damit anerkennt die DEZA das Potenzial glaubensbasierter Organisationen in der Entwicklungszusammenarbeit." Und Matthieu Dobler Paganoni, Geschäftsführer des Dachverbands, erklärt: "Kleinere Hilfswerke hätten allein keine Chance, diese öffentlichen Gelder zu erhalten. Dies nicht aufgrund fehlender Qualität ihrer Arbeit, sondern weil die DEZA nur Gelder an Einzelorganisationen mit einem gewissen Mindestum- satz vergibt."

Vorerst drei Hilfswerke im Fokus

Im Rahmen des "Learning 360" genannten Programms des Dachverbands werden vorerst primär die drei Mitgliederwerke Morija, Food for the Hungry Schweiz und Lepra-Mission Bundesbeiträge für ihre Projekte einsetzen. Diese kommen via lokale Partnerorganisatio- nen der Bevölkerung in acht Ländern in Subsahara- Afrika und Asien zugute. "Das DEZA-Programm ist grundsätzlich auf vier Jahre ausgelegt. Nach zwei Jahren müssen wir aber einen neuen Vertrag unterschreiben", so Dobler Paganoni. Er hofft, dass die grosse Vorbereitungsarbeit, in die er bei seinem Amtsantritt im Sommer 2019 eingestiegen ist, dann auch weiter Früchte trägt und für die nächste Vierjahresperiode gar noch mehr Mitglieder dank DEZA-Geldern Hilfsprojekte von Partnerorganisationen fördern können.

Hürde Zertifizierung

Eine Hürde dazu sei, dass die DEZA aktuell von den Mitgliedern die aufwendige sogenannte ZEWO-Zertifizierung verlange. Dobler Paganoni hofft denn auch, dass zukünftig das von der Schwei-erischen Evangelischen Allianz 1990 gegründete Gütesiegel "Ehrenkodex" von der DEZA ebenfalls anerkannt wird. Und er gibt zu bedenken, dass Christen nicht dem Eindruck erliegen dürften, es brauche keine Spenden mehr. "Die Bedürfnisse an partnerschaftlichen Hilfsprojekten bleiben riesig!"

Geld-Stopp für StopArmut

Seit sieben Jahren hat Interaction von der DEZA Gelder für die deutsch- und französischsprachige Sensibilisierungskampagne StopArmut erhalten. Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten und mit ihm die DEZA entschieden nun kurzfristig im vergangenen Dezember, generell keine Gelder mehr für inländische Sensibilisierungskampagnen mehr zu vergeben. Dies ist unter anderem eine Reaktion auf das Engagement von Hilfswerken aller Couleur für die Konzernverantwortungsinitiative. "Wir erhalten den Programmbeitrag wie budgetiert, müssen das Geld aber für Hilfsprojekte im Ausland einsetzen", sagt Matthieu Dobler Paganoni. "Die für 2021 vorgesehenen 235 000 Franken fliessen jetzt teilweise in unseren Innovationsfonds, der auch kleineren Werken hilft. So können innovative Projekte zur Reife geführt werden." Für StopArmut bedeute der Bundesentscheid, dass das Budget 2021 um mindestens 100 000 Franken gekürzt werden müsse und auch für das neue Budget noch nicht alle Gelder vorhanden seien. Dobler Paganoni hofft, die Gelder noch zu finden und so StopArmut gut weiterführen zu können.  

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