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Frei-/Kirchen

Gemeindebau in Pandemie-Zeiten

11.11.2020

Walter Dürr: „Bildung ist ein Schlüssel für die Kirche von morgen.“ Foto: tsc/Markus Dörr
Walter Dürr: „Bildung ist ein Schlüssel für die Kirche von morgen.“ Foto: tsc/Markus Dörr

(idea/md) - Wie lassen sich in der verunsichernden Corona-Zeit zukunftsfähige Gemeinden bauen? Mut machende Ansätze hörten rund 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer am 7. November bei der Online-Konferenz des Netzwerks des Theologischen Seminars St. Chrischona (tsc). Sie endete mit einem leidenschaftlichen Plädoyer, die Menschen zu lieben und ihnen das Evangelium zu kommunizieren.

Kultur des Einladens fördern

Dass Gemeinden eine Kultur des Einladens fördern, dafür plädierte Steffen Beck, der leitende Pastor vom ICF Karlsruhe. Die Gemeinden bezeichnete er als "Rettungsunternehmen", die sich in der Krise nicht zurückziehen dürften. Sie sollten stattdessen kreativ werden, Hindernisse überwinden und den christlichen Auftrag über alles andere stellen. Es sei eine Frage der Herzenshaltung, ob Menschen zur Gemeinde kommen. Steffen Beck schlug vor, eine Willkommenskultur zu fördern: "Es gibt nur einen Grund, warum kirchendistanzierte Menschen in die Kirche kommen: weil sie eingeladen wurden."

Offenheit für Neues

Die Offenheit für Neues war ein Tenor, der sich durch die ganze Konferenz zog. Zu Beginn berichtete die Hamburger Zeitgeistforscherin Kirstine Fratz von neuen Sehnsüchten, die im Zeitgeist entstehen. Beispielsweise denken Menschen in der Corona-Krise vermehrt und anders über sich selbst nach und fragen sich, was sie der Welt zu geben hätten.

Bildung als Schlüssel

Konstruktiv-kritisch nahmen Walter und Oliver Dürr diesen Faden auf. Klar sei, dass die Corona-Krise die Kirchen verändern werde. Die Theologen und Gemeindeleiter wünschen sich eine neue Reformation und sehen Bildung als den Schlüsselfaktor dafür. "Bildung ist ein Schlüssel für die lebendige Kirche von morgen, die Salz und Licht sein will", erklärten sie. Der Rektor des Theologischen Seminars St. Chrischona, Benedikt Walker, freute sich über dieses Votum. Im Online-Chat mit Teilnehmerinnen und Teilnehmern formulierte er es so: "Die Kirche 2040 braucht die Ausbildung 2020."

Online-Konferenz - leichter ­zugänglich, weniger heimelig

Neben den hoffnungsvollen Inhalten gab vielen Teilnehmerinnen und Teilnehmern bereits die Tatsache Hoffnung, dass die Konferenz überhaupt stattfand. Der Leiter der tsc-Netzwerk-Konferenz Beat ­Ungricht sagte: "Darüber waren wir uns im Team immer einig: Wir werden die Konferenz durchführen - egal unter welchen Bedingungen." Schliesslich wurde es eine Online-Tageskonferenz. Dieses Format punktete mit weltweiter Zugänglichkeit vom eigenen Zuhause aus, liess aber die Heimeligkeit früherer Konferenzen nicht zu.Die Organisation der Konferenz übernahm das nach dem Ende des Chrischona-Verbandes ins Leben gerufene tsc-Netzwerk. Es umfasst 67 Partner, darunter Verbände, Werke und lokale Gemeinden.

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