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Zahlen zum Kirchenschwund im Kanton Zürich

02.06.2021

Entvölkern sich Zürcher Landeskirchen wie hier das Grossmünster in der Kantonshauptstadt immer mehr? Bild: IDEA/David Gysel
Entvölkern sich Zürcher Landeskirchen wie hier das Grossmünster in der Kantonshauptstadt immer mehr? Bild: IDEA/David Gysel

Zürich (IDEA) - Die evangelisch-reformierte Kirche des Kantons Zürich verlor seit dem Jahr 2000 rund 100'000 Mitglieder, ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung sank von 42 auf noch 26 Prozent. Diese Zahlen veröffentlichte das Statistische Amt des Kantons am 1. Juni. Die Bevölkerung des Kantons sei gleichzeitig durchschnittlich um rund18’000 Personen pro Jahr gewachsen. Diesen Zuwachs in der Gesamtbevölkerung führt das Statistische Amt zu etwa 70 Prozent auf Zuwanderung aus dem Ausland und zu 30 Prozent auf den Geburtenüberschuss zurück. Von der Zuwanderung profitiere die reformierte Kirche kaum. Auch zugewanderte deutsche Lutheraner würden kaum in der reformierten Kirche beitreten, hebt ref.ch aus dem Bericht hervor. Fast 95 Prozent der Reformierten im Kanton haben laut dem Amt für Statistik Schweizer Nationalität. Die reformierte Kirche ist die traditionelle Kirche des Kantons, 1850 betrug der Anteil an der Gesamtbevölkerung noch fast 100 Prozent.

Sterbefälle, Geburten, Ein- und Austritte

Die römisch-katholische Kirche, die ihren Anteil an der Gesamtbevölkerung von rund drei Prozent Mitte des 19. Jahrhunderts auf über 35 Prozent im Jahr 1970 steigern konnte, verliert diesen Anteil bisher offenbar weniger rasant wieder. Der Altersdurchschnitt ihrer Mitglieder im Kanton sei vier Jahre tiefer als bei den Reformierten, aber immer noch zwei Jahre höher als bei der Gesamtbevölkerung, berichtet das Statistische Amt des Kantons. Bei den Reformierten stehen sich laut dessen Berechnungen seit einigen Jahren jährlich rund 3200 Geburten 5800 Sterbefällen gegenüber, bei den Römisch-Katholikischen sind es 2800 Geburten und 3000 Sterbefälle. In den letzten zehn Jahren seien jährlich im Schnitt knapp 500 Personen in die reformierte und 200 Personen in die römisch-katholische Kirche eingetreten. Gleichzeitig seien durchschnittlich pro Jahr rund 4800 Mitgliederaus der reformierten und 4700 Mitglieder aus der römisch katholischen Kirche ausgetreten.

Noch die Hälfte der Bevölkerung ist Landeskirchenmitglied

Gemäss der kantonalen Bevölkerungserhebung 2020 ist die evangelisch-reformierte Landeskirche mit rund 407’000 Mitgliedern immer noch die grösste Religionsgemeinschaft. Die römisch-katholische Kirche zählt 376’000 Mitglieder. „Zusammen machen Reformierte und Römisch-Katholische die Hälfte der Bevölkerung aus, nachdem es um die Jahrtausendwende noch drei Viertel gewesen waren“, rechnet das Amt für Statistik. Die drei übrigen rechtlich anerkannten Religionsgemeinschaften – die christkatholische Kirche ist als Landeskirche anerkannt, zwei jüdische Gemeinden sind im Kanton privatrechtlich anerkannt – seien klein, zusammen kämen sie auf gut 4000 Mitglieder. Für die Gruppe „Übrige Konfessionen und ohne“ stützt sich das Amt auf die Strukturerhebung des Bundes ab. Konfessionslose machten rund zwei Drittel dieser Gruppe aus, islamische Gemeinschaften rund 14 Prozent, christliche Kirchen ausserhalb der evangelisch-reformierten und römisch-katholischen ebenfalls rund 14 Prozent.

 

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