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Wofür wollen Evangelikale stehen

05.03.2021

Der Schriftleiter des Bibelbundes, Thomas Jeising. Foto: IDEA/ Wolfgang Köbke
Der Schriftleiter des Bibelbundes, Thomas Jeising. Foto: IDEA/ Wolfgang Köbke

 

Homberg/DE (IDEA) – Die evangelikale Bewegung befindet sich in einer Identitätskrise. Davon ist der Schriftleiter (Chefredakteur) des Bibelbundes, Thomas Jeising (Homberg/Efze), überzeugt. Wie er in der Zeitschrift dieses theologisch konservativen Bundes (Bibel und Gemeinde, Ausgabe 1/21) schreibt, ist es in der evangelikalen Bewegung fraglich geworden, „wofür man eigentlich stehen will“.Die Lösung könne nur „eine Hinkehr zu echter Freude an der Bibel, die sich in genauer Bibellese und Bibelauslegung ausdrückt“, sowie eine „Abkehr von jedem Evangelium light“ sein.

Jeising: Theologie und Evangelium werden vernachlässigt

Jeising zufolge hat sich die Bibel immer als tragfähiges Fundament erwiesen. Doch das Verständnis der Heiligen Schrift sei aus dem „innersten Kreis evangelikaler Leiter“ so lange problematisiert worden, „bis es ein Fehler sein sollte, dem Wort der Bibel zu vertrauen“. Die „Bekehrung zu Christus“ und der Glaube an die Vergebung der Sünden stellten im Vergleich zum „Kampf für eine bessere Welt“ nur noch eine Randnotiz dar.Aus Sicht von Jeising hat die Identitätskrise mehrere Ursachen. So habe der Erfolg der evangelikalen Bewegung unter anderem zu einem ungeistlichen Umgang mit öffentlicher Anerkennung geführt. Heute kämpften Evangelikale mit der UNO für deren Milleniumsziele, seien Gesprächspartner im Vatikan und „politische Experten“ beim Thema Christenverfolgung. Darüber sei der Auftrag zur Verkündigung des Evangeliums von der Erlösung durch Jesus Christus in den Hintergrund geraten.Wenn aber um der Anerkennung willen die „Freundschaft der Welt“ gesucht werde, führe dies die Evangelikalen auf einen ungeistlichen Weg. Einen weiteren Grund für die Identitätskrise sieht Jeising in der Furcht vor dem Bedeutungsverlust. Häufig sei Evangelikalen die Anerkennung von Menschen wichtiger wäre als die Anerkennung bei Gott. Auch Bequemlichkeit sowie die Vernachlässigung der Theologie hätten in die Krise geführt.Jeising warnt vor einem „Evangelium light“: Göttliche Gebote seien keine „Tipps für ein erfolgreiches Leben“, und der stellvertretende Sühnetod Christi keine „Einladung zu dem Lebensgefühl des Angenommenseins“. Wenn sich die evangelikale Bewegung nicht wieder auf ihr Fundament besinne, „wird sie zerbrechen oder so verkümmern, dass sie ihre geistliche Aufgabe nicht erfüllt, sondern eher als politische Vertretung im öffentlichen Konz

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