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Menschenrechte

Welternährungstag: Rund 800 Millionen Menschen hungern

13.10.2021

Das christliche Hilfswerk „Hoffnungszeichen“ liefert Nahrungsmittelhilfe in Kenia aus. Foto: Hoffnungszeichen
Das christliche Hilfswerk „Hoffnungszeichen“ liefert Nahrungsmittelhilfe in Kenia aus. Foto: Hoffnungszeichen

Konstanz (IDEA) – Das christliche Hilfswerk „Hoffnungszeichen“ (Konstanz) erinnert anlässlich des „Welternährungstages“ am 16. Oktober an die Hungernden in aller Welt. Der stellvertretende Vorstand des Werks, Klaus Stieglitz, wies gegenüber der Evangelischen Nachrichtenagentur IDEA darauf hin, dass rund 800 Millionen Menschen von Hunger und Armut betroffen seien. Er gehe sogar davon aus, dass die Zahl aufgrund der Corona-Krise weiter gestiegen sei. Ein Mensch müsse hungern, wenn er dauerhaft weniger als 2.100 Kilokalorien zu sich nehme und gelte als arm, wenn er weniger als 1,90 Dollar (1,64 Euro) pro Tag zur Verfügung habe.

Die Mitarbeiter von „Hoffnungszeichen“ hülfen den Betroffenen aus christlicher Nächstenliebe. Grundlegendes Prinzip der Arbeit seien die Menschenwürde und die Menschenrechte, wie sie sich aus der Bibel und dem Grundgesetz ableiten ließen. Armut und Hunger seien damit nicht vereinbar.

Afrika: Westliche Gelder landen oft in den Taschen der Mächtigen

Das Werk will die Menschen in den Einsatzländern langfristig dazu befähigen, sich in Krisen selbst zu helfen. Ein Schwerpunkt liege auf der Arbeit in Afrika, wo es besonders viele Arme und Notleidende gebe. Das liege zum einen an den klimatischen Bedingungen und der Trockenheit in vielen Regionen. „Es gibt jedoch auch menschengemachte Faktoren.“ In vielen afrikanischen Ländern landeten Gelder aus westlichen Staaten „in den Taschen der Mächtigen“. Der Südsudan, wo „Hoffnungszeichen“ bis 2015 zwei Kliniken betrieben hat, sei beispielsweise eines der korruptesten Länder der Welt. Ausländische Ölkonzerne beuteten das Land aus, und die Regierung lasse sie gewähren. Weil die Mitarbeiter von „Hoffnungszeichen“ diese Missstände öffentlich angeprangert hätten, habe die Arbeit dort eingestellt werden müssen.

Zusammenarbeit nur mit vertrauenswürdigen Partnern

Stieglitz erklärte in diesem Zusammenhang: „Wir bleiben unserer Linie treu und arbeiten nur mit vertrauenswürdigen Partnern vor Ort zusammen. So stellen wir sicher, dass unsere Gelder nicht in die falschen Hände geraten.“ Langfristig wolle man die Projekte an Einheimische übergeben. Dazu versuche man auch, die jeweiligen Staaten in die Pflicht zu nehmen. Wenn sich das Werk schrittweise zurückziehe, sollen die Löhne der einheimischen Mitarbeiter weiter gezahlt und die Finanzierung sichergestellt werden.

„Hoffnungszeichen“ wurde 1983 gegründet. Es beschäftigt weltweit rund 80 Mitarbeiter. Etwa die Hälfte davon arbeitet in der Zentrale in Konstanz. 2020 half das Werk nach eigenen Angaben mit 60 Projekten in 21 Ländern etwa 1,6 Millionen Menschen.

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