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Menschenrechte

Vom Wasser und dem Durst nach Gerechtigkeit

15.03.2021

Podium beim Start der StopArmut-Konferenz 2021. Bild: zvg
Podium beim Start der StopArmut-Konferenz 2021. Bild: zvg

(IDEA) - Die weltweite Wasserproblematik ist grösser und näher als wir denken. Dies machte der Start-Event der Online StopArmut-Konferenz „Wasser – Durst nach Gerechtigkeit“ deutlich. Die Botschaften waren dramatisch: „Täglich sterben tausende Kinder an den Folgen von verschmutztem Wasser“; die Zahlen gaben zu denken: „Ein Schweizer verbraucht im Tag 4200 Liter Wasser.“ Auch theologisch wurde gearbeitet. Für Christen gelte es, „Gottes Herzschlag für Gerechtigkeit zu folgen“, dies auch in Bezug auf das Wasser.

Wie eng Wasser und Gerechtigkeit in der Bibel miteinander verknüpft sich, zeigte Matthias Wenk, Pastor der BewegungPlus in Burgdorf in seinem Referat auf. Felix Gnehm, Geschäftsführer von SolidarSuisse, legte den Fokus auf das Wasser und die Schweiz. Die Problematik sei uns näher als wir es uns im Wasserschloss Europas vorstellen könnten. Der Klimawandel verschärfe die Situation zusätzlich. Als Konsumenten könnten wir etwas bewegen, sagte Gnehm. Der „grössere Hebel“ sei aber in der Wirtschaft und Politik. Firmen müssten ihr Wasser nachhaltig bewirtschaften.

Jean Zieglers Kritik an Privatisierung des Wassers

Jean Ziegler verstärkte diesen Appell auf seine bekannte Art. Ziegler: „Ein Kind, das heute wegen verseuchtem Wasser an Cholera, Typhus oder blutigem Durchfall stirbt, wird ermordet.“ Es gäbe genügend Trinkwasser für alle. Ziegler betonte, das Menschenrecht auf Wasser sei endlich universell durchzusetzen. Damit kritisierte er multinationale Konzerne, die Wasser privatisieren. Ziegler appellierte dabei auch an die Kirchen und bezeichnete das Evangelium als „den revolutionärsten Text, den es gibt“, der nur „wegen unserer Kleinmütigkeit noch nicht zu gerechteren Institutionen und Beziehungen geführt hat“.

Um die 300 Personen haben den Start-Event der Online StopArmut Konferenz live mitverfolgt. Sie haben die Referate gehört, mitdiskutiert und an Ständen im virtuellen „Dorf der Möglichkeiten“ von über 20 Organisationen, Hilfswerke und Unternehmen Möglichkeiten kennen gelernt, um einen konkreten Beitrag zu einer gerechteren Welt zu leisten.

Workshops unter der Woche

Zehn Workshops gestaltet von über 20 Organisationen werden in dieser Woche das Gehörte konkretisieren und Lösungsansätze sowie bestehende Projekte interaktiv vorstellen. Vom Montag 15. bis Freitag 19. März finden täglich zwei Workshops von 19.30 bis 21.00 via Zoom statt. Der Schluss-Event zum Weltwassertag findet am 22. März ab 19.00 statt. Die Anlässe können einzeln besucht werden und sind frei zugänglich.

www.stoparmut.ch/konferenz

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