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USA: Pastor tritt als Drag Queen auf und verliert seine Stelle

10.12.2021

Der Pastor Craig Duke wurde seines Amtes enthoben. Symbolfoto: pixabay
Der Pastor Craig Duke wurde seines Amtes enthoben. Symbolfoto: pixabay

Newburgh (IDEA) – Nach einem Auftritt als Drag Queen in einer Fernsehshow ist ein Pastor der Evangelisch-methodistischen Kirche in den USA seines Amtes enthoben worden. Das berichten verschiedene US-Medien, darunter die New York Times und die Internetplattform Christian Post. Als Drag Queen wird ein Mann bezeichnet, der künstlerisch oder humoristisch durch Aussehen und Verhalten eine Frau darstellt.

Pastor Craig Duke (Newburgh/Bundesstaat Indiana) wurde zum 1. Dezember freigestellt, nachdem die im Juli aufgenommene Sendung „We‘re Here“ (Wir sind hier) Anfang November vom New Yorker Sender HBO ausgestrahlt worden war.

Der 62-Jährige war 30 Jahre lang in der rund 400 Mitglieder zählenden Gemeinde tätig. Die TV-Serie berichtet über drei in den USA bekannte Drag-Künstler, die den Einwohnern von Kleinstädten beibringen, wie man als Drag Queen auftritt.

In der Sendung war Duke unter anderem stark geschminkt in einem Kleid, hochhackigen Stiefeln, einer rosa-farbigen Perücke und einem Kreuz zu sehen. Eine LGBTQ-Gruppe (lesbisch, schwul, bisexuell, transgender, queer) aus der Nachbarstadt Evansville hatte ihn eingeladen. Er habe zugesagt, um seine 23-jährige Tochter Tiffany zu unterstützen, die sich selbst als pansexuell bezeichnet. Pansexuelle Menschen machen nicht vom Geschlecht abhängig, wen sie begehren und lieben. Duke nannte seinen Auftritt „eine unglaublich wundervolle, erfrischende, tiefgehende und kraftvolle spirituelle Erfahrung“.

Superintendent: Unterschiedliche Reaktionen

Sein Auftritt habe unterschiedliche Reaktionen ausgelöst, sagte sein Vorgesetzter, der EmK-Superintendent Mitch Gieselman (Evansville), der Christian Post: „Ich habe zahlreiche Anrufe und E-Mails erhalten, die Craigs Aktionen äußerst kritisch gegenüberstehen, und ich habe zahlreiche Rückmeldungen erhalten, die ihn unterstützen.“ Er habe Duke aber weder entlassen noch suspendiert. Allerdings habe der Pastor selber darum gebeten, ihn von seinen Pflichten zu entbinden. Angesichts der für ihn unerwarteten Kritik habe er um seine psychische Gesundheit gefürchtet.

Nach Gieselmans Worten will Duke nun „einen Prozess der Erneuerung, Reflexion und Genesung“ starten. In seine alte Gemeinde werde er aber nicht mehr zurückkehren können.

Spendenkampagne für den Pastor gestartet

Unterdessen haben Unterstützer von Duke eine Spendenkampagne im Internet gestartet. Rund 53.000 Euro seien dort innerhalb weniger Tage zusammengekommen. Wie Duke dazu sagte, will er das Geld nicht für sich selbst verwenden, sondern zum Aufbau einer neuen Gemeinde nutzen.

Gegenüber Medien verteidigte Duke, der selbst heterosexuell ist, seinen Fernsehauftritt: „Wenn du Menschen, die anders sind als du selbst, als Pastor erreichen willst, dann musst du dahin gehen, wo Menschen anders sind als du selbst.“

Die weltweite EmK hat rund 13 Millionen Mitglieder, vor allem in den USA (7,5 Millionen). Ferner gibt es über 51 Millionen Menschen, die zu Kirchen methodistischer Tradition sowie mit ihnen verbundener unierter und vereinigter Kirchen gehören.

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