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Menschenrechte

USA: Lebensschützer klagen Abtreibungsklinik an

08.04.2022

v. l.: Terrisa Bukovinac und Lauren Handy mit einem Plakat mit den Namen der abgetriebenen Kinder. Screenshot: Facebook/Progressive Anti-Abortion Uprising
v. l.: Terrisa Bukovinac und Lauren Handy mit einem Plakat mit den Namen der abgetriebenen Kinder. Screenshot: Facebook/Progressive Anti-Abortion Uprising

Washington (IDEA) – US-Lebensrechtler werfen einer Abtreibungsklinik in Washington die Ermordung von lebensfähigen Kindern vor. Als Beweise für die Anschuldigungen zeigten sie im Rahmen einer Pressekonferenz am 5. April Filmaufnahmen von fünf Kindern. Die Aufnahmen waren in der Wohnung der Lebensschützerin Lauren Handy gemacht worden.

Handy ist Mitglied des Verbandes „Progressive Anti-Abortion Uprising“ (Fortschrittlicher Aufstand gegen Abtreibung). Sie und deren Gründerin, Terrisa Bukovinac, gaben an, dass Sie insgesamt 115 tote Säuglinge am 25. März von einem Lastwagenfahrer übernommen hätten. Sie stammten aus einer Abtreibungsklinik in Washington. Sie und weitere Lebensschützer erklärten, dass sie jedem Kind einen Namen gegeben hätten. Ein katholischer Priester habe sie anschließend beerdigt.

Fünf von ihnen seien jedoch bereits so alt gewesen, dass sie auch außerhalb des Mutterleibs überlebensfähig gewesen wären. Sie wiesen Verletzungen auf, die darauf hindeuteten, dass sie die Abtreibung überlebt hätten und deshalb ermordet worden seien. Aus diesem Grund riefen die Aktivisten die Polizei, um die Leichen abzuholen und Autopsien durchzuführen. Es sei „unbestreitbar“, dass einige der Säuglinge lebend zur Welt gekommen seien, so Bukovinac. In der US-Hauptstadt sind Abtreibungen zwar bis zur Geburt legal. Wenn das Kind jedoch überlebt, sind Ärzte zu lebensrettenden Maßnahmen verpflichtet.

Polizei: Die Kinder wurden legal abgetrieben

Der stellvertretende Polizeichef von Washington, Ashan Benedict, bestritt auf einer Pressekonferenz, dass die fünf gefundenen Kinder ermordet worden seien. Ihre Abtreibung sei in Übereinstimmung mit dem geltenden Gesetz von Washington erfolgt. Man werde deshalb keine Ermittlungen gegen die Klinik einleiten. Die Polizei wolle stattdessen vielmehr klären, unter welchen Umständen die Säuglinge in die Wohnung gebracht worden seien.

Lebensrechtlerin spricht von Gräueltaten

Die Präsidentin der Lebensrechtsorganisation „Live Action“ (Aktion Leben), Lila Rose (Arlington/Bundesstaat Virginia), unterstützt die Forderung nach Autopsien der gefundenen Kinder. Ihre Organisation werde für die Kosten für einen unabhängigen Pathologen aufkommen, falls sich der Leitende Gerichtsmediziner von Washington, Francisco J. Diaz, weiterhin weigern sollte, eine solche Untersuchung vorzunehmen. Auch die Präsidentin der Lebensrechtsbewegung „Susan B. Anthony List“, Marjorie Dannenfelser (Arlington), fordert eine Untersuchung der Leichen.

Obwohl Parlamente im ganzen Land dem Willen des Volkes folgten und in den letzten Jahren mehr Schutzmaßnahmen für Ungeborene und Mütter als je zuvor eingeführt hätten, geschähen „derartige Gräueltaten“ weiterhin. Man hoffe, dass eine gerechte Entscheidung des Obersten Gerichtshofs es bald allen Bundesstaaten ermögliche, Maßnahmen zum Schutz ungeborener Kinder zu ergreifen.

Zum Hintergrund: Derzeit bemühen sich über 20 Bundesstaaten, Kinder im Mutterleib stärker zu schützen. So trat in Texas am 1. September 2021 ein Gesetz in Kraft, das Abtreibungen ab dem Zeitpunkt verbietet, an dem der Herzschlag des Ungeborenen festgestellt werden kann („Herzschlag-Gesetz“). Das ist in der Regel in der sechsten Schwangerschaftswoche der Fall. Der Oberste Gerichtshof prüft derzeit, ob diese Gesetze mit der US-Verfassung vereinbar sind. Eine erste Entscheidung wird in diesem Jahr erwartet.

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