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Menschenrechte

„Tag der Menschenrechte“: Christliche Konvertiten im Iran freilassen

09.12.2021

Nach Angaben des Hilfswerks Open Doors liegt die Zahl der Christen im Iran bei rund 800.000. Foto: pixabay.com
Nach Angaben des Hilfswerks Open Doors liegt die Zahl der Christen im Iran bei rund 800.000. Foto: pixabay.com

Frankfurt am Main/Göttingen (IDEA) – Die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) hat zum „Internationalen Tag der Menschenrechte“ am 10. Dezember den Iran aufgefordert, christliche Konvertiten freizulassen. Obwohl Christen dort gemäß der Verfassung als religiöse Minderheit anerkannt werden, verfolge der Geheimdienst ehemalige Muslime, die zum Christentum übergetreten sind.

Zahlreiche christliche Konvertiten säßen unschuldig im Gefängnis. Darunter sei der bekannteste Pastor des Landes, Youcef Nadarkhani. Er war 2009 wegen „Abkehr vom Islam und Verbreitung des zionistischen Christentums“ zum Tode verurteilt worden, kam aber 2012 nach großen internationalen Protesten frei. 2017 wurde der Pastor erneut zu zehn Jahren Haft verurteilt, die er seit Mai 2018 im Evin-Gefängnis in Teheran absitzt.

Laut IGFM wurde er wiederholt gefoltert. Im Rahmen einer „politischen Patenschaft“ setzen sich die ehemaligen Bundesminister Annegret Kramp-Karrenbauer und Hermann Gröhe (beide CDU) für Nadarkhani ein. Er ist seit 2001 Pastor in einem Netzwerk von Hauskirchen.

Vor kurzem hatte der Oberste Gerichtshof im Iran entschieden, dass die Aktivitäten von Hauskirchen und die Förderung des Christentums keine „Handlungen gegen die nationale Sicherheit“ darstellen. Leider stehe dieses Urteil im Gegensatz zur staatlichen und gesellschaftlichen Realität im Iran, so die IGFM. 95 Prozent der rund 84 Millionen Einwohner des Iran gehören zum schiitischen Zweig des Islams. Nach Angaben des Hilfswerks Open Doors liegt die Zahl der Christen bei rund 800.000.

„Duckmäusertum der Merkel-Jahre“ gegenüber China beenden

Die Gesellschaft für bedrohte Völker (Göttingen) hat die neue Bundesregierung aufgefordert, „einen deutlich schärferen Ton“ gegenüber der Volksrepublik China anzuschlagen. Angesichts der „massiven Menschenrechtsverletzungen“, die offenbar höchste Stellen der chinesischen Regierung angeordnet hätten, dürfe „das Duckmäusertum der Merkel-Jahre“ nicht fortgesetzt werden.

„Ein diplomatischer Boykott der Olympischen Winterspiele in Peking ist das Allermindeste“, erklärte die Referentin für Genozid-Prävention und Schutzverantwortung der Menschenrechtsorganisation, Jasna Causevic. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Außenministerin Annalena Baerbock (Bündnis 90/Die Grünen) müssten „klare rote Linien“ ziehen und internationale Maßnahmen einleiten. Dazu gehöre eine mit Partnerstaaten vorangetriebene Resolution im UN-Menschenrechtsrat, die die chinesische Regierung auffordere, „ihre systematischen Verbrechen zu beenden und einen Sonderberichterstatter ins Land zu lassen“.

Die Gesellschaft für bedrohte Völker verweist auf die Internierungslager für muslimische Uiguren im Nordwesten Chinas. Dort komme es „hunderttausendfach“ zu Folterungen, Vergewaltigungen und Sterilisationen. Causevic: „Keine Handelsbeziehung der Welt kann es wert sein, Verbrechen gegen die Menschlichkeit einfach so wegzulächeln.“

Mehr als eine Million Uiguren sollen sich in sogenannten Umerziehgungslagern befinden. In der Volksrepublik China kommt es immer wieder zu Menschenrechtsverletzungen gegenüber ethnischen und religiösen Minderheiten. So sind auch Christen immer wieder Diskriminierung und Verfolgung ausgesetzt. Ihre Zahl liegt nach Schätzungen bei bis zu 130 Millionen.

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