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Kolumne

Spuren hinterlassen

06.09.2022

Daniel Rehfeld
Daniel Rehfeld

Der 30. August 2022 wird in die Geschichtsbücher eingehen. Wenige Stunden vor dem 25. Todestag von Prinzessin Diana ist der letzte sowjetische Präsident Michail Gorbatschow gestorben. Zwischen dem Ableben der „Königin der Herzen“ und dem „Vater von Glasnost und Perestroika“ liegt ein Vierteljahrhundert. Obwohl sich die beiden Figuren kaum miteinander vergleichen lassen, haben sie Spuren hinterlassen. Auf der einen Seite die junge Dame aus dem Volk, die nach einem gescheiterten Abitur als Kindermädchen arbeitete, in den Königspalast einheiratete und das royale Leben aufmischte. Während ihrer 15-jährigen Wirkungszeit im Palast schaffte sie vor allem zwei Dinge: Sie gewann die Herzen der Bevölkerung, indem sie über Gefühle und Schwächen sprach, sich für karitative Zwecke einsetzte und einen gewissen Glamour auf die Weltbühne brachte, aber sie sorgte auch für Skandale, indem sie gegen Traditionen und Strukturen rebellierte, sich immer wieder in Affären flüchtete und die königliche Kompetenz ihres Gatten öffentlich in Zweifel zog. Auf der anderen Seite der ehemalige Generalsekretär des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei der Sowjetunion. Von Michail Gorba­tschow wird berichtet, dass er eine gläubige Grossmutter gehabt habe und von ihr geprägt worden sei. Allerdings hingen die Bilder der Muttergottes und von Stalin gleich nebeneinander im Wohnzimmer und Gorbatschow hatte sich immer mal wieder als Atheist geoutet. Aber er soll als Kind getauft worden sein, was in der „gottlosen Sowjetunion“ einem Affront gleichkam. Auch wenn nicht klar ist, wie viel vom christlichen Gedankengut ins politische Programm von Offenheit (Glasnost) und Umbau (Perestroika) eingeflossen war, unbestritten ist die Tatsache, dass „Gorbi“ den Kalten Krieg beendete und die Abrüstung vorantrieb. Daran ändert auch die aktuelle Weltlage nichts.

Auch Thomas Bucher – der Mann unserer Titelgeschichte – hat Geschichte geschrieben. Während 40 Jahren war der gelernte Koch im vollzeitlichen Dienst für Christus unterwegs. Während der letzten 10 Jahre auf der europäischen Bühne der Evangelischen Allianz, die mit dem Krieg in der Ukraine besonders gefordert war. Bucher ist kein Mann der grossen Worte. Trotzdem oder vielleicht auch deswegen hat der stille Schaffer, der demnächst pensioniert wird, Spuren hinterlassen. Es ist ihm ein Anliegen, dass Menschen Jesus kennenlernen und dass sich Christen in der Gesellschaft einbringen. Eigentlich die nachhaltigste Spur, die jemand hinterlassen kann. Lassen wir uns inspirieren. 

Daniel Rehfeld, Chefredaktor

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