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Interview

„Singen muss laut sein!”

15.12.2020

Für Dän Zeltner, Musiker und Pastor, ist Singen ein essenzieller Teil der Verkündigung. Foto: zvg
Für Dän Zeltner, Musiker und Pastor, ist Singen ein essenzieller Teil der Verkündigung. Foto: zvg

idea: Wie wichtig ist das Singen in einem Gottesdienst?
Zeltner: Am wichtigsten ist der Gemeinschaftsaspekt. Singen ist eine der wenigen Ausdrucksformen, wo die Mehrheit der Gottesdienst-Teilnehmer aktiv mitmachen kann. Der Partizipationsaspekt des Singens ist unerreicht. Mit Singen schaffen wir gemeinsame Erlebnisse und tragen zu einer Atmosphäre der Einheit bei. Beim Singen ist die Stimme jedes Einzelnen gefragt. Mit dem Singverbot wird leider etwas vom Wichtigsten im Gottesdienst weggenommen. Summen finde ich "gugus". Singen muss laut sein! Singen ist ein Ausdruck der Überzeugung und keine halbherzige Sache.Wie erleben Sie den Livestream als Ersatz?
Livestream ist für mich etwas, das man konsumiert. Man hört zu, zieht es sich rein. Es ist Einwegkommunikation. Der Gottesdienst steht hingegen für das Zusammenkommen, für ein gemeinsames Erlebnis. Beim Singen ermutigen und erinnern wir uns gegenseitig. Epheser 5,19 ruft uns dazu auf, uns durch das Singen zu ermutigen, einander Psalmen zu singen. Und in Psalm 34 sagt David: "Meine Seele soll sich rühmen des Herrn, dass es die Elenden hören und sich freuen. Preiset mit mir den Herrn und lasst uns miteinander seinen Namen erhöhen!" Dann lehrt uns der Psalm 103 auch das Erinnern: "Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat."Was fällt jetzt an Weihnachten weg, wenn man nicht singen darf?
Mit dem Singen fällt vor allem die Verkündigung weg, das Erzählen der Weihnachtsgeschichte. Musik und Singen sind wichtige Formen des Kommunizierens. Die Gospelsongs und Weihnachtslieder erklären, wer Gott ist und was er für uns Menschen bedeutet. Das hat mich auch motiviert, die "Zeltner Wiehnacht" zu komponieren. Ich wollte der nächsten Generation, insbesondere meinen eigenen sechs Kindern, einen Zugang schaffen, dass Gott Mensch geworden ist. Es sollten Weihnachtslieder sein, die sie nicht einfach hören, sondern gerne singen und somit die darin verpackte Botschaft verinnerlichen.Was raten Sie dem Einzelnen?
Ich ermutige alle, zu Hause nicht einfach Musik zu hören, sondern dazu lautstark zu singen! Erst in der Proklamation wird der Inhalt der Lieder lebendig. Beim Singen aktivieren wir Körper, Seele und Geist. Und es bewegt die geistliche Welt. Singt also von ganzem Herzen und eure Körper werden Endorphine ausschütten, die nicht nur euch guttun, sondern auch euren Mitmenschen Freude bereiten.
(Interview: Markus Baumgartner)

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