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Glaube

„Progressive“ interpretieren biblische Inhalte teils radikal um

18.11.2021

Die Brüder Paul (links) und Peter Bruderer. Foto: privat
Die Brüder Paul (links) und Peter Bruderer. Foto: privat

Wetzlar (IDEA) – Kritisch zu einem sogenannten „progressiven“ Christentum haben sich die Schweizer Blogger Paul und Peter Bruderer (Frauenfeld) geäußert. Dessen Vertreter interpretierten das biblische Sündenverständnis teils radikal um und damit verbunden auch die Person Jesu und dessen Heilswerk am Kreuz.

Diese Ansicht vertraten die Brüder beim jüngsten Liveformat #StammTischgespräche der Evangelischen Nachrichtenagentur IDEA (Wetzlar) auf Instagram. Gemeinsam mit IDEA-Redakteur Thomas Richter sprachen sie über das Thema „Wenn progressive Leiter den christlichen Glauben zersetzen“.

Paul Bruderer ist Pastor und Peter Bruderer Eventmanager. Gemeinsam betreiben sie die Internetseite www.danieloption.ch. Nach ihrer Einschätzung ist das progressive Christentum „alte liberale Theologie in einer zeitgeistlich neuen Verkörperung“. Progressive glaubten, dass man heute weiter sei als die Christen und Jesus vor 2.000 Jahren. Darum fühlten sie sich frei, selbst zentrale christliche Überzeugungen neu zu definieren. Ihre Inhalte, die sich signifikant von Überzeugungen theologisch konservativer Christen unterschieden, würden verbreitet durch Portale wie „Worthaus“, „Hossa Talk“ oder „RefLab“.

„Progressive“ nennen sich mitunter „ex-evangelikal“ oder „post-evangelikal“

Nach Ansicht der beiden Blogger sehen diese sogenannten Progressiven die „Sünde“ mehr in den äußeren Strukturen und weniger im Wesen des Menschen. Jesus sei nach diesem Verständnis deshalb nicht stellvertretend für die Sünden der Menschen am Kreuz gestorben, sondern ein ethisches Vorbild, um gesellschaftliche Missstände zu überwinden.

Laut den Bloggern steht dieses Verständnis von Sünde und Heil in starkem Konflikt mit der biblischen Lehre vom Menschen als Sünder und dem stellvertretenden Tod Jesu. Deshalb reagierten Christen, die von „Progressiven“ beeinflusst seien, irritiert, wenn ihre Gemeinden Sünde und Sühnetod Jesu oft thematisieren, und verließen diese mitunter.

Die Brüder zitierten Beispiele progressiver Leiter, die es als „geistlichen Missbrauch“ bezeichneten, wenn man in den Gottesdiensten sage, der Mensch sei Sünder. Viele progressive Christen grenzten sich darum von theologisch konservativen Christen ab und nennten sich deshalb manchmal „ex-evangelikal“ oder „post-evangelikal“.

„Progressiven“ mit Respekt begegnen

Die Blogger empfahlen, progressiv denkenden und fühlenden Christen mit Respekt und Herzlichkeit zu begegnen. Sie könnten theologisch-konservativen Christen dabei helfen, gewisse Mängel im eigenen Glaubenssystem aufzudecken.

Außerdem solle man Zweifel und Bedenken am Glauben und an der Bibel nicht mit Härte oder oberflächlichen Antworten begegnen. Es solle Raum für den Dialog geben. Paul Bruderer etwa bietet Abende mit dem Titel „Keine Frage ist tabu“ an, um auf Fragen und Einwände zu reagieren. Er begleite viele Zweifelnde über Jahre hinweg, so der Pastor.

Dem missionarischen Drang progressiver Leiter, sich im Inneren der christlichen Gemeinschaft „Konvertiten“ zu suchen, müsse man aber um des Glaubens der Christen willen etwas entgegensetzen.

Die nächste Folge #StammTischgespräche findet am 25. November statt. Thema und Gast werden zuvor auf dem Instagram-Kanal von IDEA Deutschland – mein.idea – bekanntgegeben. Die Gespräche können dort weiterhin angeschaut werden.

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