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Menschenrechte

Österreich: Viele Frauen werden zur Abtreibung gedrängt

13.03.2023

In Österreich ist eine Abtreibung grundsätzlich innerhalb der ersten drei Monate der Schwangerschaft nach einer ärztlichen Beratung möglich. Foto: pixabay.com
In Österreich ist eine Abtreibung grundsätzlich innerhalb der ersten drei Monate der Schwangerschaft nach einer ärztlichen Beratung möglich. Foto: pixabay.com

Wien (IDEA) – Mehr als drei Viertel der Österreicher (77 Prozent) sind der Meinung, dass Schwangere stärker unterstützt und beraten werden sollten, um ein Ja zum Kind zu ermöglichen. Das ergab eine repräsentative Umfrage im Auftrag der Bürgerinitiative „#fairändern“ (Wien), die sich für ein kinder- und familienfreundliches Österreich einsetzt. Dazu wurden über 1.000 Bürger vom Institut für Markt- und Sozialanalysen (IMAS) befragt.

Drei Viertel (75 Prozent) sind der Ansicht, dass der gesellschaftliche Druck auf Paare steigt, eine Abtreibung vornehmen zu lassen, wenn eine Behinderung beim ungeborenen Kind festgestellt wurde. Fast ein Viertel der Befragten (23 Prozent) hat Bekannte, die schon einmal einen Schwangerschaftsabbruch haben vornehmen lassen. Davon hatte jeder Zweite (51 Prozent) den Eindruck, dass das familiäre Umfeld bzw. der Partner der Schwangeren „eher starken oder sehr starken Druck“ ausgeübt hat, sich für eine Abtreibung zu entscheiden.

Die Vorsitzende von „#fairändern“, die freikirchliche Pastorin Petra Plonner (Leoben/Steiermark), sagte zu den Ergebnissen: „Der Druck auf die Frau ist oft enorm, und er geht längst nicht mehr dahin, möglichst viele Kinder zu bekommen, sondern abzutreiben.“

Schätzung: Rund 30.000 Abtreibungen pro Jahr

Die Präsidentin der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde, Prof. Daniela Karall (Innsbruck), nannte es unverständlich, dass in Österreich immer noch keine verlässlichen Zahlen zum Schwangerschaftsabbruch vorlägen: „Es herrscht große Desinformation um das Thema und bei geschätzten 30.000 Abbrüchen pro Jahr können wir uns nicht erlauben wegzuschauen.“ Dringend notwendig sei eine Statistik und eine Motivforschung zur Abtreibung, um zielgerichtet und besser helfen zu können.

In Österreich ist eine Abtreibung grundsätzlich innerhalb der ersten drei Monate der Schwangerschaft nach einer ärztlichen Beratung möglich. Wenn eine schwere Behinderung des ungeborenen Kindes zu erwarten ist (eugenische Indikation), kann bis zur Geburt abgetrieben werden. Dazu erklärte die #fairändern-Vorsitzende Plonner: „Es ist höchste Zeit, dieses Unrecht aus unserem Gesetz zu streichen. Es ist eine Schande für unsere Land und unglaublich rückständig – es erinnert an barbarische Zeiten.“

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