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Kolumne

Nomen est omen

12.04.2022

Daniel Rehfeld
Daniel Rehfeld

Unangenehme Überraschung für alle Kinder kurz vor Ostern. Die beliebten Schokoladeneier mit einem mehr oder weniger sinnvollen Inhalt sind offenbar von Salmonellen verseucht. In neun europäischen Ländern wurden über hundert Fälle und ein paar Dutzend Verdachtsfälle gezählt. Die Schweiz blieb bisher verschont. Es ist der Super-GAU für den Hersteller, kurz vor der wichtigsten Umsatzwoche des Jahres.

Keine Überraschung ist hingegen, dass das Christentum in unseren Breitengraden seit vielen Jahren auf dem Rückzug ist. Zumindest, was die öffentliche Wahrnehmung betrifft. Man spürt es quer durch alle gesellschaftlichen Bereiche. Im letzten Jahr war ich beruflich mit mehreren CVP-Politikerinnen und -Politikern im Gespräch. Die meisten konnten mir zwar nicht schlüssig erklären, weshalb „Die Mitte“ besser tönt, sie waren hingegen sicher, dass mit dem Begriff „christlich“ kein Blumentopf zu gewinnen sei. Zu viel Abgrenzung! Letzte Woche machte der Blick publik, dass der Zirkus „Salto Natale“ Weihnachten aus dem Namen streicht, und selbst das katholische Hilfswerk „Fastenopfer“ wird zur „Fastenaktion“. Die Gründe für die Namenswechsel sind vielfältig, aber ich werde den Eindruck nicht los, dass es einigen Zeitgenossen peinlich ist, das Kind beim Namen zu nennen. Zu gross ist die Befürchtung, jemandem auf den Schlips treten zu können.

In unserer Osterausgabe reden wir Klartext! Oder besser gesagt, wir lassen sechs Persönlichkeiten aus christlichen Kirchen und Bewegungen zu Wort kommen. Ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen, reden sie darüber, was sie Jesus nach seiner Auferstehung gefragt hätten. Ohne Metaphern, ungefiltert! So, wie es Karfreitag und Ostern eben auch sind. Die beiden Ereignisse stehen für eine Zeitenwende. Zwischen dem Ruf des Gottessohns „Es ist vollbracht!“ und der erstaunten Frage der Engel am Ostermorgen „Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten?“ liegen gerade mal zwei Nächte. Eine Zeit, in der sich die Essenz des christlichen Glaubens manifestiert. Einerseits das Erlösungswerk, das die Verbindung zwischen Gott und uns Menschen wieder herstellt. Und andererseits die Tatsache, dass es mit dem irdischen Tod nicht zu Ende ist. Das Ereignis ist so unbegreiflich wie grossartig. Kein Wunder, scheiden sich daran die Geister – bis heute! Eines kann ich allerdings mit dem Evangelisten Markus bezeugen: „Wer’s glaubt, wird selig!“ Oder frei übersetzt: „Jesus legt uns garantiert keine faulen Eier ins Nest!“ 

Daniel Rehfeld, Chefredaktor

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