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Neue Vorwürfe gegen Hillsong-Gründer Brian Houston

17.08.2022

Brian Houston ist Gründer und langjähriger Leiter der evangelikalen Gemeindebewegung Hillsong. Screenshot: YouTube/Hillsong Church
Brian Houston ist Gründer und langjähriger Leiter der evangelikalen Gemeindebewegung Hillsong. Screenshot: YouTube/Hillsong Church

Sydney (IDEA) – Gegen den Gründer und langjährigen Leiter der evangelikalen Gemeindebewegung Hillsong, Brian Houston (Sydney), sind neue Anschuldigungen bekanntgeworden. Der 68-Jährige war im März als leitender Pastor zurückgetreten. Sein Amt als Vorstandsvorsitzender hatte er bereits im September 2021 niedergelegt.

Wie die australische Nachrichtenplattform „ABC News“ berichtet, ist vor einem Bundesgericht ein Verfahren gegen Hillsong anhängig. Den Angaben zufolge hat die Freikirche Millionenbeträge über ausländische Einrichtungen bewegt, um einer Überprüfung durch die australische Aufsichtsbehörde für Wohltätigkeitsorganisationen zu entgehen. Die steuerfreien Geldbeträge seien auch eingesetzt worden, um Houston und seiner Familie „große Geldgeschenke“ machen zu können.

Natalie Moses wollte illegale Geldgeschäfte nicht decken

Diese Vorwürfe erhebt eine frühere Mitarbeiterin der Kirche, Natalie Moses, die Hillsong angezeigt hat. Sie war nach eigenen Angaben von der Kirche entlassen worden, als sie sich weigerte, an ihrer Ansicht nach illegalen Geldgeschäften mitzuwirken. Wie es in dem ABC-Bericht heißt, war Moses am 25. März 2020 als Koordinatorin für Fundraising und Führung eingestellt worden. Zu ihren Aufgaben gehörte es, sicherzustellen, dass die weltweite Hillsong-Gruppe bei ihren religiösen und geschäftlichen Aktivitäten in Australien, den USA und Großbritannien die gesetzlichen Vorschriften der australischen Aufsichtsbehörde einhält.

Dabei sei ihr aufgefallen, dass leitende Mitarbeiter internationale Geldüberweisungen verschleiert hätten, etwa indem Zahlungen über in den USA ansässige Einrichtungen angewiesen worden seien. So hätten sie etwa Hillsong-Kreditkarten verwendet, um internationale Reisen und Designerprodukte zu bezahlen. Laut Moses ging es um „bedeutende“ Beträge.

Nach den Worten ihres Anwalts Josh Bornstein sind die Finanzpraktiken der Kirche moralisch und ethisch verwerflich. Hillsong habe versucht, die australischen Steuerzahler „abzuzocken“. ABC zufolge wollen die Anwälte von Hillsong die Vorwürfe nicht kommentieren, weil sie nun vor Gericht verhandelt würden. Allerdings wolle man mit den zuständigen Behörden eng zusammenarbeiten.

Weitere Vorwürfe gegen Houston

Houston wird darüber hinaus vorgeworfen, sich gegenüber zwei Frauen unangemessen verhalten und Sexualdelikte seines 2004 verstorbenen Vaters Frank nicht angezeigt zu haben.

Die 1983 in Australien gegründete Gemeindebewegung ist wegen ihrer modernen Lobpreismusik weltweit bekannt. Hillsong unterhält über 40 Gemeinden in 28 Ländern und erreicht nach eigenen Angaben rund 150.000 Besucher pro Woche. In Deutschland gibt es fünf Gemeinden: in Berlin, Düsseldorf, Köln, Konstanz und München.

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