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Kolumne

Meine Zeit

11.03.2022

Silas Wenger
Silas Wenger

Inmitten zahlreicher Veränderungen dürfen wir wissen: Unsere Zeit – unsere Lebenszeit – ist in den Händen des Allmächtigen.

Es ist eisig kalt. Es schneit. Ich bin gerade auf einem abendlichen Gebetsspaziergang. Im Parterre hält eine 92-jährige Frau bei offenem Fenster Ausschau nach ihrer Tochter. „Hoi Hanni“, rufe ich ihr aus der Dunkelheit zu. „Bist du es, Silas?“ – „Ja, ich bin’s“ – „Oh, Silas, wer hätte das gedacht, dass ich 92 Jahre alt werde? Meine Schwestern waren alle stärker und robuster. Nun bin nur ich noch da!“

Ermutigend sage ich zu ihr: „Hanni, du hast noch eine Aufgabe, deshalb lebst du noch.“ – „Meinst du?“ – „Ja, Gott sieht und hört deine Gebete.“ – „Ja, du hast recht. Bestimmt tut er dies. Ich bete jeden Tag. Weisst du, meine Tochter ist traurig. Ihre beste Freundin ist, 67-jährig, vor ein paar Tagen an Corona verstorben. Doch jetzt ist sie beim Herrn. Wie alt bist du Silas? Oh, dann bist du ja mehr als 50 Jahre jünger als ich. Weisst du, wenn du dann einmal 92 Jahre alt bist, dann…“

„Meine – unsere – Zeit steht in seinen Händen“ (Ps 31,16a). Wir wissen nicht, wie es morgen um unser Leben steht. Wir wissen nur, dass wir uns heute geborgen seinen treuen Händen anvertrauen dürfen, so, wie es Jesus Christus selbst tat, als er wusste, dass sein Leben zu Ende ging und er sagte: „Vater, in deine Hände befehle ich meinen Geist“ (Lk 23,46). In dieser Zuversicht sollen wir unser Leben vertrauensvoll in die Hände des himmlischen Vaters legen. Seine starken Hände tragen und umgeben, ja umsorgen uns heute und bis in Ewigkeit, denn es steht geschrieben: „Niemand kann dich aus den Händen des himmlischen Vaters reissen.“ (Joh 10,29)

Silas Wenger ist Pastor und Evangelist. Er lebt mit seiner Familie in der Region Bern.

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