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Menschenrechte

„Massengrab“ für Gewaltopfer in Bern

24.08.2021

Eine lange Namensliste und Kreuze symbolisieren die aufgrund ihres Glaubens Getöteten. Foto: zvg
Eine lange Namensliste und Kreuze symbolisieren die aufgrund ihres Glaubens Getöteten. Foto: zvg

Bern (IDEA) - Am 21. August lud die Arbeitsgruppe „Verfolgung.jetzt“ von der Arbeitsgemeinschaft für Religionsfreiheit (AGR) der Schweizerischen Evangelischen Allianz in Bern zu einer Kundgebung ein. Coronakonform ohne Publikum. Weltweit gesehen leiden fast alle grösseren religiösen Gruppierungen unter Diskriminierung und Übergriffen, dort, wo sie in der Minderheit sind.

Entführungen und Zwangsheiraten

Die Kundgebung auf dem Münsterplatz machte deutlich, dass statistisch gesehen Menschen, die der christlichen Konfession angehören, jene sind, die am meisten Gewalt erleiden. So stieg laut dem neusten Weltverfolgungsindex 2020 die Anzahl der Christen, die nachweislich einzig aufgrund ihres Glaubens ermordet worden sind, von 2983 Menschen auf 4761. Neun von zehn Personen starben dabei in Afrika südlich der Sahara, oft durch islamistische Gewalt. Laut der Organisation Open Doors wurden im Jahr 2020 mehr als 20 000 Christen physisch oder psychisch misshandelt. Über 130 000 Christen mussten aufgrund von Verfolgung oder heftiger Kämpfe fliehen. In Ländern wie Pakistan oder Ägypten widerfahren jungen Christinnen Entführungen, erzwungene Religionswechsel und Zwangsheiraten.

Gezielte Ermordung von Christen

Das Land, in dem mit Abstand am meisten Christen gezielt getötet werden, ist Nigeria, insbesondere durch Boko Haram und Islamisten innerhalb der Fulani. Franklyne Ogbunwezeh erzählte im Rahmen der Kundgebung, dass seine Schwester durch einen Terroranschlag der Boko Haram starb. Er selbst lebte 30 Jahre in Nigeria, ehe er mit seiner Familie nach Deutschland zog. Ogbunwezeh betreibt für Christian Solidarity International (CSI) Genozid-Prävention in Afrika.

Massengrab in Bern

Auf all diese Missstände wurde bei der Kundgebung in Bern aufmerksam gemacht. Das symbolisch errichtete Massengrab und das ausgelegte Band mit Namen von Opfern der Gewalt wirkte bildstark. „Wir dürfen nicht länger schweigen zur Gewalt gegen religiöse Minderheiten“, appellierte AGR-Präsident Philippe Fonjallaz. Er forderte zudem, dass die Schweizer Regierung ihr diplomatisches Geschick einsetzt, um Glaubensfreiheit einzufordern, wo sie nicht gewährt ist.

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