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Menschenrechte

„Massengrab“ auf Bundesplatz

12.07.2022

500 Kreuze vor dem Bundeshaus. Foto: zvg
500 Kreuze vor dem Bundeshaus. Foto: zvg

Bern (IDEA/id) - Die Kundgebung am 9. Juli wurde von rund 500 Menschen besucht und stand unter dem Motto: „Wir schweigen nicht!“ Die Opfer von Gewalt aufgrund ihres Glaubens können ihre Stimme nicht selbst erheben, weil sie unschuldig in Gefängnissen sitzen, entführt oder gefoltert und mundtot gemacht werden, in Anschlägen auf Gotteshäuser ums Leben kommen. Um auf dieses Unrecht aufmerksam zu machen und die Politik zum Handeln aufzufordern, versammelten sich Menschen jeden Alters aus der ganzen Schweiz vor dem Bundeshaus. „Ich bin immer wieder erschüttert, was Menschen in anderen Ländern für ihren Glauben erleiden müssen. Mit meiner Teilnahme heute will ich ein Zeichen setzen und damit zum Ausdruck bringen, dass mir das nicht gleichgültig ist“, beschreibt eine Teilnehmerin ihre Motivation.

Gebet zeigt Wirkung

Einer, der den Verfolgten nicht nur seine Stimme gab, sondern auch seine Wortkunst widmete, war Stefan Fischer alias „Sent“. Der Spoken-Word-Künstler rief den Anwesenden auf dem Bundesplatz zu: „Manchmal denkt man, jetzt könne man nur noch beten. Nein, lasst uns als Erstes und Dringendstes beten!“ Die Bedeutung von Gebet bestätigte auch ein Erlebnisbericht von Sacha Ernst, Leiter eines der Hilfswerke hinter der Kund­gebung, von seinen regelmässigen Reisen in den Iran. Ein dortiger Pastor habe ihm aus seiner Zeit im Gefängnis von Folter, Psychoterror und Schlafentzug erzählt und wie er sich in diesen schlimmsten Momenten seines Lebens umbringen wollte. Doch die Gebete anderer Menschen hätten ihn jeweils wieder für einige Minuten aus der Panik geholt. „Danke, dass ihr gebetet und eure Stimme erhoben habt – nur so habe ich überlebt“, zitierte ihn Sacha Ernst.

Verfolgung kann auch Europa treffen

Ernst warnte zudem davor, dass angesichts der rasant steigenden Zahlen die Christenverfolgung nicht vor den Toren Europas stehenbleiben wird. Und er rief die Medien, die Politik, die Gesellschaft und die versammelten Kundgebungsteilnehmenden eindringlich auf, Licht in diese Ungerechtigkeit zu bringen, Menschenrechte vor Wirtschaftsinteressen zu stellen, nicht gleichgültig zu bleiben, sondern zu handeln. Die Tatsache, dass es Möglichkeiten zur Verbesserung der traurigen Realität gibt, weckte zum Abschluss der Kundgebung Hoffnung – genauso, wie die Überzeugung der Teilnehmenden, dass der Tod nicht das Ende ist und Gott das letzte Wort haben wird. Die Kundgebung wurde von der Arbeitsgemeinschaft für Religionsfreiheit (Teil der Schweizerischen Evangelischen Allianz) und dem Verein Fingerprint organisiert. 
verfolgung.jetzt

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