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Mansour: In Israel gibt es keine Apartheid

17.02.2022

Ahmad Mansour ist deutsch-palästinensischer Publizist und Psychologe. Foto: Islamkonferenz
Ahmad Mansour ist deutsch-palästinensischer Publizist und Psychologe. Foto: Islamkonferenz

Berlin (IDEA) – In Israel gibt es kein Apartheidsystem. Diese Ansicht vertrat der deutsch-palästinensische Publizist und Psychologe Ahmad Mansour (Berlin) in einem Beitrag für die Tageszeitung „Die Welt“ (Ausgabe 17. Februar).

Hintergrund: Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International veröffentlichte am 1. Februar einen Bericht über die Menschenrechtslage in Israel mit dem Titel: „Israels Apartheid gegen Palästinenser: Grausames Herrschaftssystem und Verbrechen gegen die Menschlichkeit“. Darin heißt es, israelische Regierungen hätten gezielt ein System von Verwaltungs- und Rechtsvorschriften geschaffen, um Palästinenser und in Israel lebende Araber zu beherrschen. Dadurch sei „der völkerrechtliche Tatbestand der Apartheid erfüllt“. Der Begriff „Apartheid“ (Afrikaans: Trennung) bezeichnet das System der Unterdrückung der nicht weißen Bevölkerungsmehrheit durch die weiße Minderheit, das bis Anfang der 1990er Jahre in Südafrika herrschte.

Dazu schrieb Mansour, die Realität in Israel sei „viel komplexer als die Verfasser dieses Berichts sich offenbar vorstellen können oder wollen“. Abgesehen von immer wieder aufflammenden gewalttätigen Konflikten funktioniere das Zusammenleben von Juden und Arabern meistens normal und teilweise sehr gut. Auch wenn es in der Lebenswirklichkeit Hass und Diskriminierung gebe, schätzten die meisten arabischen Israelis die demokratischen und rechtsstaatlichen Zustände in Israel.

Angesichts der Tatsache, dass der jüdische Staat seit über 70 Jahren von Terrororganisationen und anderen Staaten bekämpft werde, grenze es an ein Wunder, dass in ihm demokratische Grundsätze erhalten geblieben seien. Israelkritiker legten an das Land oft andere Maßstäbe an als an andere Demokratien. Sie erwarteten, dass es „ein perfektes Musterland sein soll, das es unter den gegebenen Bedingungen noch mit der allerbesten Bemühung schlicht nicht sein kann“. Wer Israel einseitig als „Täternation“ darstelle, liefere Rechtsradikalen und Antisemiten ohne Not verbale Munition.

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