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Frei-/Kirchen

Konservative Anglikaner sagen sich vom Erzbischof von Canterbury los

24.04.2023

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Konservative Anglikaner sagen sich vom Erzbischof von Canterbury los

24.04.2023

Der Erzbischof von Canterbury, Justin Welby. Foto: Jacqui J. Sze
Der Erzbischof von Canterbury, Justin Welby. Foto: Jacqui J. Sze

Kigali (IDEA) – Das theologisch konservative Netzwerk GAFCON in der anglikanischen Kirche (Global Anglican Future Conference) hat sich von der Kirche von England und ihrem Oberhaupt, Erzbischof Justin Welby, losgesagt. Der Erzbischof von Canterbury gilt traditionell als Ehrenoberhaupt der weltweiten Anglikanischen Gemeinschaft. Die Lossagung geht aus einer Erklärung www.gafcon.org/news/gafcon-iv-the-kigali-commitment hervor, die am 21. April auf einer Konferenz in der ruandischen Hauptstadt Kigali verabschiedet wurde. An dem Treffen nahmen 1.302 Delegierte aus 52 Ländern teil, darunter 315 Bischöfe und 456 andere Geistliche. Grund für die Erklärung ist der Beschluss der Generalsynode der anglikanischen Kirche von England, die Segnung gleichgeschlechtlicher Paare zuzulassen. Sie hatte im Februar einem entsprechenden Vorschlag ihrer Bischofskonferenz zugestimmt. Damit habe die Führung der Kirche von England beschlossen, „die Sünde zu segnen“, heißt es in der Erklärung der GAFCON.

Kigali (IDEA) – Das theologisch konservative Netzwerk GAFCON in der anglikanischen Kirche (Global Anglican Future Conference) hat sich von der Kirche von England und ihrem Oberhaupt, Erzbischof Justin Welby, losgesagt. Der Erzbischof von Canterbury gilt traditionell als Ehrenoberhaupt der weltweiten Anglikanischen Gemeinschaft.

Die Lossagung geht aus einer Erklärung hervor, die am 21. April auf einer Konferenz in der ruandischen Hauptstadt Kigali verabschiedet wurde. An dem Treffen nahmen 1.302 Delegierte aus 52 Ländern teil, darunter 315 Bischöfe und 456 andere Geistliche.

Grund für die Erklärung ist der Beschluss der Generalsynode der anglikanischen Kirche von England, die Segnung gleichgeschlechtlicher Paare zuzulassen. Sie hatte im Februar einem entsprechenden Vorschlag ihrer Bischofskonferenz zugestimmt. Damit habe die Führung der Kirche von England beschlossen, „die Sünde zu segnen“, heißt es in der Erklärung der GAFCON.

Forderung: Kirche von England muss umkehren

Welby habe durch seine öffentliche Unterstützung für die Segnung gleichgeschlechtlicher Paare einen Verrat an seinen Ordinations- und Weihegelübden begangen. Deshalb sei „seine Führungsrolle in der anglikanischen Gemeinschaft völlig unhaltbar“. Seine Forderung, die Vertreter unterschiedlicher Positionen zur Homo-Segnung müssten in der anglikanischen Gemeinschaft in „guter Meinungsverschiedenheit“ zusammenleben, sei inakzeptabel. „Wir weisen die Behauptung zurück, dass zwei widersprüchliche Positionen in Fragen des Heils beide gültig sein können“, so die Erklärung. Nach biblischer Lehre dürfe Sexualität nur in einer exklusiven, lebenslangen Ehe zwischen einem Mann und einer Frau stattfinden. Die Kirchenprovinzen, Diözesen und Kirchenleiter, die sich von dieser biblischen Lehre entfernt hätten, müssten Buße tun. „Wir sehnen uns nach dieser Umkehr, aber solange sie nicht umkehren, bleibt unsere Gemeinschaft mit ihnen unterbrochen.“

Forderung: Kirche von England muss umkehren

Welby habe durch seine öffentliche Unterstützung für die Segnung gleichgeschlechtlicher Paare einen Verrat an seinen Ordinations- und Weihegelübden begangen. Deshalb sei „seine Führungsrolle in der anglikanischen Gemeinschaft völlig unhaltbar“. Seine Forderung, die Vertreter unterschiedlicher Positionen zur Homo-Segnung müssten in der anglikanischen Gemeinschaft in „guter Meinungsverschiedenheit“ zusammenleben, sei inakzeptabel.

„Wir weisen die Behauptung zurück, dass zwei widersprüchliche Positionen in Fragen des Heils beide gültig sein können“, so die Erklärung. Nach biblischer Lehre dürfe Sexualität nur in einer exklusiven, lebenslangen Ehe zwischen einem Mann und einer Frau stattfinden.

Die Kirchenprovinzen, Diözesen und Kirchenleiter, die sich von dieser biblischen Lehre entfernt hätten, müssten Buße tun. „Wir sehnen uns nach dieser Umkehr, aber solange sie nicht umkehren, bleibt unsere Gemeinschaft mit ihnen unterbrochen.“

Neue Strukturen ohne Kirche von England

Die führenden Vertreter der GAFCON seien in Kigali mit Vertretern der ebenfalls theologisch konservativen Gemeinschaft der Anglikanischen Kirchen des Globalen Südens (Global South Fellowship of Anglican Churches/GSFA) zusammengetroffen. Zusammen repräsentierten diese beiden Zusammenschlüsse rund 85 Prozent der anglikanischen Christen weltweit. Ihre Vertreter seien bei dem Treffen übereingekommen, neue Strukturen einer weltweiten Gemeinschaft ihrer Kirchen aufzubauen, die von der Kirche von England und ihrem Oberhaupt unabhängig seien.

Neue Strukturen ohne Kirche von England

Die führenden Vertreter der GAFCON seien in Kigali mit Vertretern der ebenfalls theologisch konservativen Gemeinschaft der Anglikanischen Kirchen des Globalen Südens (Global South Fellowship of Anglican Churches/GSFA) zusammengetroffen.

Zusammen repräsentierten diese beiden Zusammenschlüsse rund 85 Prozent der anglikanischen Christen weltweit. Ihre Vertreter seien bei dem Treffen übereingekommen, neue Strukturen einer weltweiten Gemeinschaft ihrer Kirchen aufzubauen, die von der Kirche von England und ihrem Oberhaupt unabhängig seien.

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