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Frei-/Kirchen

Keine halben Sachen für eine ganzheitliche Mission

16.12.2022

Oberägeri (IDEA/id) - Kirchen, Missions- und Entwicklungsorganisationen, Sozialwerke und theologische Ausbildungsstätten aus dem Netzwerk der SEA und von Freikirchen.ch: In der Vielfalt ihrer Aufgaben eint sie der Missionsauftrag von Jesus Christus. Mehr als einmal kam am Leiterinnen- und Leiterforum 2022 zur Sprache, dass die dafür investierte Zeit, die Mittel und Leidenschaft in der Schweiz sehr hoch, die entfaltete Wirkung dagegen vergleichsweise gering sei. Um ein unerwartetes Comeback der Kirche zu erreichen, wie es Michael Girgis, Rektor des IGW und Gemeindeleiter, ausdrückte, braucht es eine neue Art von Miteinander.

Unverblümte Analysen

Ins Rollen gebracht hatten diesen Prozess zwei Forschungsarbeiten von Dr. Julia Henke, der europäischen Geschäftsführerin der Missions- und Entwicklungsorganisation „Life in Abundance“. Bei der Präsentation einiger ihrer Ergebnisse ortete Julia Henke ein strukturelles Problem. Verschiedene aktuelle Trends wie beispielsweise die Erstarkung des Globalen Südens in Sachen Mission, die Digitalisierung oder der generelle Machtverlust von Institutionen würden nach strukturellen Veränderungen rufen. Der zweite Hauptreferent, Dr. Johannes Reimer, Leiter des „Peace & Reconciliation Network“ der Weltweiten Evangelischen Allianz (WEA), hielt auch nicht hinter dem Berg mit schonungslosen Analysen. Christliche Kirchen im Westen würden nur noch mit Mühe Menschen mit dem Evangelium erreichen. Zugleich hätten noch nie so viele Menschen die hiesigen Kirchen verlassen wie im vergangenen Jahr. Da auf der südlichen Hemisphäre hingegen die Gemeinden stetig wachsen, musste Reimer festhalten: „Hier bei uns läuft etwas prinzipiell falsch. Könnte unsere augenscheinliche Fruchtlosigkeit bedeuten, dass wir nicht mehr christozentrisch missionieren?“

Keine „Sonderzüge“ mehr

In verschiedenen Voten und Gesprächsrunden kam einerseits immer wieder der Wille zum Ausdruck, Eigeninteressen der einzelnen Organisationen zugunsten des gemeinsamen Ziels zurückzustellen. Andererseits zeigte sich, dass noch viel zu tun ist, etwa die Definition eines gemeinsamen Verständnisses zentraler Begriffe und der Rahmenbedingungen für dieses neue Miteinander. Bereits Einigkeit dürfte darüber herrschen, was das Potenzial eines breiten Schulterschlusses angeht: Gemeinsam ist im Bereich der Mission mehr möglich als die Summe dessen, was einzelne Akteure für sich zustande bringen können. Andi Bachmann-Roth, Co-Generalsekretär der SEA, äusserte sich abschliessend zum weiteren Weg von „Zukunft Mission“. Bereits geplant oder zumindest angedacht sind im nächsten Jahr der Einbezug weiterer Kreise wie die Jugend, die Medien oder die Kunstszene, eine Studienreise nach Kenia sowie eine Pilot-Region, um auf lokaler Ebene mit neuen Formen des Miteinanders zu experimentieren. Die Endvision ist ein Manifest, um gemeinsame Überzeugungen und Erkenntnisse festzuhalten. 
each.ch/aktuellethemen/zukunft-mission

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