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Menschenrechte

Helmut Matthies: Vergeben bringt Segen

17.11.2021

Der Vorsitzende der Evangelischen Nachrichtenagentur IDEA, Helmut Matthies. Foto: IDEA/ Wolfgang Köbke
Der Vorsitzende der Evangelischen Nachrichtenagentur IDEA, Helmut Matthies. Foto: IDEA/ Wolfgang Köbke

Schwäbisch Gmünd (IDEA) – Vergeben bringt Segen. Das sagte der Vorsitzende der Evangelischen Nachrichtenagentur IDEA, Helmut Matthies (Brandenburg an der Havel), am 17. November im Abschlussgottesdienst auf dem Kongress „Christenverfolgung heute“ im Schwäbisch Gmünd.

Als Beispiel nannte er in seiner Predigt über den ersten christlichen Märtyrer Stephanus (Apostelgeschichte 6-8) die Familie Geske. Der deutsche evangelikale Theologe Tilman Geske war 2007 im türkischen Malatya gemeinsam mit zwei weiteren türkischen Christen von fanatischen Muslimen ermordet worden. Seine Ehefrau Susanne Geske vergab den Tätern und blieb mit ihren Kindern in der Türkei. Matthies zitierte die Tochter Miriam Geske, die später berichtete: „Der Tod meines Vaters hat in der Türkei großen Segen ausgelöst. Nicht nur die christliche Gemeinde in Malatya ist gewachsen. Überall im Land sind Menschen Christen geworden“. Da zeige sich, was für ein Segen aus der Vergebung entstehe, so Matthies.

Bekenntnis zu Jesus ist „die Eintrittskarte für den Himmel“

Er verwies ferner darauf, dass Stephanus nicht hingerichtet wurde, weil er politisch extrem gewesen sei, sondern weil er sich zu Jesus bekannt habe. Nur das Bekenntnis zu Jesus in Wort und Tat sei „die Eintrittskarte für den Himmel“. Nur durch ihn gebe es einen Zugang zum Vater im Himmel. Christus sage es unmissverständlich, dass niemand zum Vater komme außer durch ihn. Matthies: „Wenn evangelische und katholische Bischöfe in Grußworten zum islamischen Fastenmonat aus falsch verstandener Rücksichtnahme auf den Islam den Namen Jesus mit keinem Wort erwähnen, verschweigen sie damit auch, wie Muslime in der Ewigkeit bestehen können.“

Es gibt eine „Jesus-Demenz“

Es gebe mittlerweile eine verhängnisvolle „Jesus-Demenz“ an den Schaltstellen vieler Kirchen. In immer mehr kirchlichen Stellungnahme sei nur noch von Gott die Rede, aber nicht mehr von Jesus. Doch Gott habe sich in Christus offenbart.

Wie Matthies weiter sagte, wächst die Kirche vor allem in der Verfolgung. So seien nach der Steinigung des Stephanus die Mitglieder der ersten Gemeinde – abgesehen von den Aposteln – aus Panik aus Jerusalem geflohen. Sie hätten dann überall im Heiligen Land das Evangelium verkündigt: „Ohne den schrecklichen Tod von Stephanus wäre die christliche Botschaft vermutlich nicht so schnell bekannt geworden.“ Matthies rief die Teilnehmer auf, mit anderen Menschen über Christus ins Gespräch zu kommen. In Deutschland müsse niemand Verfolgung fürchten: „Wenn Gott Gnadenzeiten schenkt, sollten wir sie nutzen.“

Der viertägige Kongress wurde veranstaltet vom Christlichen Gästezentrum Schönblick (Schwäbisch Gmünd) und IDEA (Wetzlar) in Zusammenarbeit mit rund 40 evangelischen, katholischen und freikirchlichen Hilfswerken sowie Menschenrechtsorganisationen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Der alle zwei Jahre stattfindende Kongress begann 2009 mit zehn Kooperationspartnern. Ziel ist es, mit bedrängten und verfolgten Christen ins Gespräch zu kommen, ihnen eine Stimme zu geben, die Netzwerke zwischen ihnen und den Christen in der „freien Welt“ auszubauen und Initiativen zum Handeln aufzuzeigen. Der nächste Kongress findet vom 12. bis 15. November 2023 statt.

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