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Kolumne

Glücklich ins neue Jahr

09.01.2022

Elisabeth Schoft
Elisabeth Schoft

Die Quiz-Show zum Jahresende plätscherte abendfüllend mit interessanten Fragerunden und amüsanten Witzeinlagen der Kandidaten dahin. Als Malaika Mihambo, die amtierende deutsche Olympiasiegerin im Weitspringen, für einen kurzen Auftritt auf der Bildfläche erschien, wurde ich hellhörig. Auf die Frage des Showmasters, was sie sich fürs neue Jahr vornehme, antwortete sie: „Ich möchte glücklich sein.“ Da ist eine junge Frau, die sich mit ihren 27 Jahren bereits eine Goldmedaille erkämpft hat – die höchste Auszeichnung im Sport. Es wäre anzunehmen, dass sie bereits ziemlich glücklich ist. Und doch ist genau das ihr Neujahrsvorsatz.

Ich mag den Januar. Ich mag die Aufbruchsstimmung und das Gefühl, dass alles möglich ist, weil das neue Jahr einen neuen Anfang schenkt. Sehr schnell tappe ich in die Falle des Produktivismus und der Selbstoptimierung, nehme mir zu viel für das neue Jahr vor und vergesse dabei das Wichtigste: Dass es auch als Leiterin nicht mein ultimatives Ziel sein muss, jedes Jahr aufs Neue die bessere Version meiner selbst zu werden oder die Verkaufs- und Umsatzzahlen aus dem Vorjahr zu toppen. Denn das impliziert zum einen eine Schamkultur, in der das „alte Ich“ und die bisherigen Leistungen nie gut genug sein werden – und suggeriert zum anderen, dass ich meine überzogenen Vorsätze aus eigener Kraft schaffen könnte.

Dabei werde ich auch im neuen Jahr an meinen Ansprüchen und in meiner Verantwortung als Leitende scheitern, Konflikte nicht immer ideal lösen können und an meinen Mitmenschen schuldig werden. Dabei steht in der Bibel in Sprüche 16,20b: „Wer dem Herrn vertraut, der findet Glück.“ Dann ist „glücklich sein“ doch ein Vorsatz für 2022. Denn auf Jesus, seine Vergebung sowie die Kraft und Weisheit des Heiligen Geistes vertraue ich immer – weil ich es immer brauche. Nicht nur an Silvester, sondern an jedem Tag im Jahr.

Elisabeth Schoft ist Marketing- und Presseleiterin bei Fontis sowie Autorin des Buches „Leiten auf Weiblich“
(Neukirchener Verlag). Es richtet sich an Frauen, die ihr Führungspotenzial heben wollen.

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