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Porträt

Getreidebauer wird Gemeindebauer

06.06.2021

Ernst Stöckli. Foto: Markus Richner
Ernst Stöckli. Foto: Markus Richner

Grosse Lebensträume zu haben, gilt als erstrebenswert und in manchen kirchlichen Kreisen sogar als besonders geistlich. Im Leben von Ernst Stöckli (80) ist davon wenig zu sehen. Treue und gelebte Liebe zeichnen ihn aus. Im Buch „Ich bin immer Bauer geblieben“ (Verlag Mosaicstones Thun) erzählt er, wie es dazu kam, dass er all seine Zeit dem Aufbau einer Kirchgemeinde gewidmet hat.

Ernst liebte seine Arbeit als Landwirt. Als 25-Jähriger zog er vom Fricktal ins Bernbiet, um den Leiter einer erwecklichen Gemeinschaft zu unterstützen. Er wollte einfach Gott dienen. Und dies zu tun, indem er auf einer Geflügelfarm anpackte, schien ideal. Besagte Gemeinschaft wuchs schnell und der Leiter übertrug Ernst immer mehr Verantwortung. Die Gemeinschaft wurde zu einer Gemeinde mit dem Namen „Christliches Zentrum Thalgut“ und Ernsts Arbeit als Bauer trat zunehmend in den Hintergrund. Nie hatte er sich gegen seinen bisherigen Traumberuf des Landwirts entschieden – Gott führte einfach in eine andere Richtung.

Gott dienen als Gemeindeleiter

1991 wurde Ernst zum hauptamtlichen Leiter der wachsenden Gemeinde. Bald schon waren es mehrere Hundert Mitglieder und Ernst, der inzwischen geheiratet und eine Familie gegründet hatte, hatte alle Hände voll zu tun. „Es waren intensive Jahre, die viel Zeit und Kraft kosteten.“ Hanni, seine Frau, teilte Ernsts Herz für Menschen und so waren sie als Ehepaar unermüdlich beim Ermutigen, Besuchen und Beten. Nach Jahrzehnten der Verantwortung in der Gemeindearbeit wurde es, als Ernst 70 Jahre alt war, etwas ruhiger. „Es war gut, die Last der Verantwortung anderen übergeben zu können.“

Freude an Gott gefunden

„In einer Grossevangelisation 1959 kam ich zum lebendigen Glauben an Jesus“, erzählt Ernst Stöckli. Von da an begleitete ihn die Begeisterung für seinen Erlöser. In all diesen Jahren erfuhr er Gottes Güte immer wieder. Der Weg führte ihn als Ermutiger auf verschiedene Missionsfelder. Er bereiste auch Israel und empfing eine besondere Liebe für das Heilige Land. Während der Jahre sah er zahlreiche Menschen, die durch die Kraft Gottes verändert wurden.

Der Weg ist noch nicht zu Ende

Für eine Berufung gibt es keine Pensionierung. Und diese Berufung besteht für Ernst und Hanni Stöckli weiterhin darin, Gott zu dienen. Das Gebet um Gottes Weisung begleitet sie und sie dienen, soweit es ihre Kräfte zulassen. „Auch heute ist uns nie langweilig“, sagt Ernst. Immer melden sich Leute, die ein offenes Ohr suchen. Stöcklis kümmern sich beispielsweise um Menschen, die am Verlust des Ehepartners leiden.

Ein Buch entsteht

Vermehrt traten Menschen an Ernst heran, die ihn aufforderten, seine Geschichte aufzuschreiben. „Dabei erinnerte ich mich auch an viele Menschen in meinem Umfeld, die nie verstanden haben, wie ich meinen geliebten Beruf als Landwirt aufgeben konnte.“ Vielleicht würde es ihm durch das Niederschreiben seines Lebens gelingen, ihnen den Gewinn eines Dienstes für Gott verständlich zu machen? Nun liegt das Buch „Ich bin immer Bauer geblieben“ vor. „Gross ist unser Gott!“ Diese Worte wiederholt Ernst Stöckli darin immer wieder. Er hofft, mit seiner Geschichte Menschen sagen zu können, dass Gott auch mit ihrem Leben etwas ganz besonders tun kann.
(Autor: Markus Richner-Mai)
(Quelle: Livenet)

 

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