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Getötete Missionarin Beatrice Stöckli in Mali gefunden

31.03.2021

Beatrice Stöckli, wie sie in einem Islamistenvideo in ihrer Geiselhaft in Mali gezeigt wurde. Bild: Printscreen von Islamistenvideo (Bild auf Livenet)
Beatrice Stöckli, wie sie in einem Islamistenvideo in ihrer Geiselhaft in Mali gezeigt wurde. Bild: Printscreen von Islamistenvideo (Bild auf Livenet)

Bern/Bamako (EDA/IDEA) Die sterblichen Überreste der in Mali getöteten Schweizer Missionarin Beatrice Stöckli wurden gefunden und identifiziert. Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten EDA meldet dies am 31. März, mehrere Monate nach dem Mord und ohne ihren Namen zu nennen. Ihre Leiche solle so rasch als möglich in die Schweiz überführt werden. Bei seinem Besuch in Mali im Februar 2021 habe sich Bundesrat Cassis auf höchster Ebene für eine Lösung dieses Falls eingesetzt.

Den malischen Behörden übergeben

„Im Oktober des letzten Jahres wurde bekannt, dass die dschihadistische Terrororganisation Jama’at Nusrat Al-Islam wal Muslimin (JNIM) eine in Mali entführte Schweizerin getötet haben soll“, schreibt das EDA. Die Schweizer Behörden hätten sich anschliessend dafür eingesetzt, Informationen über die Umstände der Tötung und den Verbleib der sterblichen Überreste zu erhalten. „Vor einigen Tagen haben die malischen Behörden die Schweiz darüber informiert, dass ihnen die sterblichen Überreste einer Person übergeben wurden – mutmasslich jene der Schweizer Geisel“, so das EDA. Die malischen Behörden hätten deshalb die Entnahme von DNA-Material angeordnet. Die DNA-Proben seien anschliessend für weitere Untersuchungen via schweizerische Vertretung in Bamako in die Schweiz transportiert worden. Laut dem EDA hat das Institut für Rechtsmedizin der Universität Zürich nun bestätigt, dass es sich beim untersuchten Material um die DNA der ehemaligen Schweizer Geisel handelt.

„Wir haben jetzt die traurige Gewissheit, dass die ehemalige Geisel tot ist“, zeigt sich Bundesrat Ignazio Cassis betroffen. „Gleichzeitig bin ich erleichtert, dass dieser Fall kurz nach meinem Besuch in Mali gelöst werden konnte und wir der Familie die sterblichen Überreste nun zurückgeben können.“ Der Familie drücke er mein tiefes Beileid aus. Zudem wolle er den malischen Behörden für deren Unterstützung im Rahmen der Leichenidentifikation danken.

Rückführung der sterblichen Überreste in die Schweiz

Der Leichnam der Schweizerin wird laut EDA nach Freigabe durch die malischen Behörden in die Schweiz überführt. Die sterblichen Überreste sollen der Familie übergeben werden. Zu den Einzelheiten will sich das EDA aus Datenschutzgründen und angesichts des laufenden Strafverfahrens nicht äussern.
Interdepartementale Task Force weiterhin im Einsatz

Die Schweizer Behörden haben laut EDA in den letzten Monaten von den malischen Behörden unablässig die Übergabe der sterblichen Überreste sowie die Aufklärung der Todesumstände gefordert. Bundesrat Cassis habe tden Fall der getöteten Schweizerin zudem im Gespräch auf höchster Regierungsebene im Rahmen seines Besuchs in Mali im Februar 2021 hematisierte. Die interdepartementale Task Force arbeite nach wie vor an diesem Fall und steh in ständigem Kontakt mit der Familie und den malischen Behörden. Sie umfasse Vertreterinnen und Vertreter des EDA, des Bundesamtes für Polizei (fedpol), des Nachrichtendiensts des Bundes (NDB) und der Bundesanwaltschaft.

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