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Interview

Generationenwechsel bei CSI

03.06.2022

Simon Brechbühl, neuer Geschäftsleiter von CSI Schweiz. Foto: zvg
Simon Brechbühl, neuer Geschäftsleiter von CSI Schweiz. Foto: zvg

Binz (IDEA) - Vier Fragen an Simon Brechbühl. Er leitet neu den Schweizer Zweig der Menschenrechtsorganisation Christian Solidarity International. 

Bisher waren Sie bei der Stiftung CSI-Schweiz für die Kommunikation verantwortlich. Als neuer Geschäftsführer verantworten Sie auch die Aktionen. Was ist Ihr erstes Ziel?

Simon Brechbühl: Das Team weiter zu stärken. Kompetente und motivierte Mitarbeitende, welche Vision und Werte von CSI mittragen, sind der Schlüssel, damit wir als christliche Menschenrechtsorganisation unseren dringenden Auftrag wahrnehmen können. Die Kommunikationsarbeit ist dabei zentral, da sie integraler Bestandteil der operativen Tätigkeit ist. Werte, für die CSI steht, sollen in Gesellschaft und Politik an Relevanz gewinnen. Nach bestem Wissen und Gewissen und mit Gottes Hilfe werde ich mich dafür einsetzen.

CSI steht international ein für Religionsfreiheit und Menschenwürde. Wie wollen Sie das auf anderen Kontinenten von der Schweiz aus verständlich machen?

Wir verfügen über internationale und bewährte Partnernetzwerke inner- und ausserhalb unserer Projektländer und pflegen Kontakte zu politischen und kirchlichen Entscheidungsträgern. Wir konsultieren und involvieren sie und koordinieren unsere Aktivitäten. Als Entscheidungsgrundlage dienen uns Informationen aus Regionen, wo wir selbst tätig sind. Der regelmässige Austausch, auch durch persönliche Präsenz vor Ort, ist essenziell. Der Kontakt mit Direktbetroffenen – zum Beispiel mit Opfern von religiös motivierter Gewalt – ist unerlässlich, um aus erster Hand ein Bild über die Situation zu erhalten und aufgrund verlässlicher Informationen zu agieren.

In den letzten Jahren engagierte sich CSI unter anderem öffentlich gegen Sanktionen, die westliche Regierungen der syrischen Regierung auferlegten. Woran orientieren Sie sich angesichts von Regierungen, die für Gräueltaten bekannt sind?

Wir orientieren uns an den Schwächsten und Verletzlichsten. An denjenigen, die keine oder kaum Interessensvertreter haben und deren Stimmen nicht gehört werden oder kein Gewicht haben. Was die Sanktionspolitik des Westens im Syrienkontext angeht, so treffen diese unilateral verhängten wirtschaftlichen Zwangsmassnahmen vor allem die breite Bevölkerungsschicht. Diese Sanktionen sind eine Waffe der modernen Kriegsführung, die Menschen verarmen lassen, sie töten, vertreiben und den Wiederaufbau des Landes verhindern. Es handelt sich um eine kollektive Bestrafung der Zivilbevölkerung, was nach den Genfer Konventionen verboten ist. Das kann und darf uns nicht gleichgültig sein.

CSI präsentiert sich als überkonfessionelle Menschenrechtsorganisation. Was unternimmt CSI, was andere nicht tun?

CSI ist seit der Gründung 1977 überkonfessionell aufgestellt und bekennt sich zum apostolischen Glaubensbekenntnis. Ein biblischer Grundpfeiler, worauf CSI gründet, ist 1. Korinther 12,26: „Wenn ein Teil des Körpers leidet, leiden alle anderen mit.“ Der Leib Christi geht über die eigene Konfession hinaus und schliesst unsere verfolgten Glaubensgeschwister mit ein. Wir sind EIN Leib, der aus vielen unterschiedlichen Gliedern besteht. Die Liebe zueinander ist entscheidend. Und hier setzt CSI an: Der Einsatz für Verfolgte über die Konfessionsgrenzen hinweg ist ein lebendiges Zeugnis der Liebe Gottes. 
(Interview: David Gysel)
 

Christian Solidarity International CSI

CSI (Binz ZH) wurde vor 45 Jahren durch Pfarrer Hansjürg Stückelberger gegründet, im Anschluss an Schweigemärsche für verfolgte Christen. Die Organisation setzt sich in 15 Ländern für Vertriebene, Versklavte und Verfolgte ein und hilft Opfern von religiöser Gewalt und Diskriminierung. CSI ist auch in Deutschland, Frankreich, den USA, in Ungarn, Tschechien und Südkorea vertreten. 
csi-schweiz.ch

Simon Brechbühl (38) übernimmt am 1. Juni 2022 die Geschäftsführung der Stiftung CSI-Schweiz. Er studierte Unternehmenskommunikation. Seit 2020 war er Leiter Kommunikation im gleichen Werk. Zuvor war Brechbühl verantwortlich für die Kommunikations- und Medienarbeit des Hilfswerks „HMK Hilfe für Mensch und Kirche“. Er tritt die Nachfolge von John Eibner an, der Präsident von CSI-International bleibt.

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