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Crédit Suisse schlingert wegen „christlichem“ Investor aus New York

04.04.2021

Der Finanzinvestor Bill Hwang sagte öffentlich, dass er nach biblischen Prinzipien geschäfte. Screenshot: Youtube/Fuller Studio
Der Finanzinvestor Bill Hwang sagte öffentlich, dass er nach biblischen Prinzipien geschäfte. Screenshot: Youtube/Fuller Studio

Zürich/New York (IDEA) – Die Schweizer Grossbank Credit Suisse CS (Zürich) muss einen Milliardenverlust einstecken, weil sie dem Finanzspekulant Sung Kook “Bill” Hwang und seinem Fonds Archegos zu stark vertraut hat. Dies berichten zahlreiche renommierte Medienanstalten seit Ende März. Weitere Banken verschiedener Länder sind vom Debakel betroffen, andere konnten den Schaden offenbar mit blitzschnellen Verkäufen von Aktien in Grenzen halten.

Bill Hwang, US-Amerikaner mit südkoreanischen Wurzeln, ist beim international renommierten evangelikalen Fuller Theological Seminary (Pasadena/Kalifornien) als Vorstandsmitglied aufgeführt. Fuller erwähnt dabei, dass er Mitbegründer und Co-CEO von Archegos Capital Managment ist. Die Webseite von Archegos ist abgeschaltet und Fuller hat bis anhin keine Stellungnahme veröffentlicht. Nach einem ersten Finanzdebakel um 2013 hatte Bill Hwang seine Firmenstruktur so gewählt, dass sie nur geringen Kontrollen unterworfen war. Im damaligen Skandal erklärte er sich schuldig, seine Gewinne zumindest teilweise mit Insidergeschäften erziehlt zu haben.

Sohn eines Pastors spendet fast 600 Millionen Dollar

Bill Hwang ist offenbar Sohn eines koreanischen Pastors und einer Missionarin. Laut dem Nachrichtenportal Forbes gründete er 2006 die Grace & Mercy Foundation als wohltätige Organisation und spendete so schon 591 Millionen Dollar, davon über 500 Millionen in den letzten vier Jahren. Das Fuller Theological Seminary war laut Forbes nur eines unter vielen christlichen und nicht-christlichen Werken, die von Hwangs Spenden profitierte. Auf dem Youtube-Kanal der Stiftung spricht er unter anderem über die Wichtigkeit des gründlichen Bibellesens. In einem Vortrag über Glaube und Arbeit im Jahr 2019 sprach er davon, wie seine Finanzgeschäfte von biblischen Prinzipien geleitet seien und sprach auch vom Unterschied zwischen Spekulieren und Investieren. Zum Verhängnis wurde ihm und den mit ihm geschäftenden Banken jetzt, dass er offenbar fast nur mit Fremdkapital riskante Investitionen im Milliardenhöhe tätigte.

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